Auf den Schwingen des Simurgh


Unser Ursprung


     Als die Zeit begann, gab es zwei Sphärentrinitäten: eine positive und eine negative. Sie begannen sich auszudehnen und sich innerlich immer weiter zu strukturieren. Die positiven Sphären bildeten das uns bekannte Universum. Das Universum in dem wir uns nun befinden, ist ungefähr 1.75 mal 10125 Jahre alt. Das ist eine beeindruckende Zahl und sie ist weit höher als das, was im Moment von der etablierten Naturwissenschaft angenommen wird. Bisher wird die Genese des Universums mit dem Erscheinen der Materie gleichgesetzt, die vor ungefähr 13 Milliarden Jahren ein Bestandteil des Universums wurde. Es ist nicht unbedingt von Bedeutung, was sich vor dem Erscheinen der Materie abgespielt hat. Ich vergleiche es gerne mit der bekannten Feigenbaum-Bifurkationskurve. Am Ende der Feigenbaumkurve steht die kaskadenhafte Kristallisation der Materie - durch explosionsartige energetische Einbrüche in den dir bekannten dreidimensionalen Raum und den parallelen Räumen, die du nicht wahrnehmen kannst weil sie entweder außerhalb des optisch erfassbaren Bereiches liegen oder auf einem parallelen Frequenzband.

      Das kosmische Bewusstsein jedoch existierte bereits vorher. Es sah die Notwendigkeit der Vielfalt und der Entwicklung. Daher entstand das, was wir heute unter Universum verstehen. Wir verwenden gerne den Begriff Kontinuum, weil Universum zu stark begrenzt und auch eine gewisse Vorbelastung hat. Das kosmische Bewusstsein erfährt sich dort selbst in einer Myriade von Variationen. Sterne entstanden und das erste Leben begann sich zu entwickeln, jede Lebensform ausgestattet mit einem Funken des kosmischen Bewusstseins in sich. Das Kontinuum war noch jung, es gab noch keine schwereren Elemente, da diese erst durch den Tod eines Sternes entstehen konnten. So gab es für dich heute nicht bekannte Formen des Lebens. In dieser Zeit begannen wir uns an einem Ort irgendwo im Kontinuum als Bewusstseinsbrennpunkte vom kosmischen Bewusstsein abzulösen um ein eigenständiges Leben zu beginnen und dem kosmischen Bewusstsein auf diese Weise weitere Erfahrungen zu ermöglichen. Wir lebten auf einer heissen Sonne, die noch jung war und waren Eins mit dem Bewusstsein dieses Sterns. Ein bekannter Magier des zwanzigsten Jahrhunders äußerte in einem Buch den Satz: Jeder Mann und jede Frau ist ein Stern. - Nun, wir sind keine Sterne. Wir verbrennen uns nicht selbst wie es ein Stern fortlaufend erleidet um zu leben. Du wirst dich vermutlich fragen, wo denn unser Stern sei, in dieser Galaxie. Diese Frage kann ich dir nicht mehr beantworten - es ist schon sehr schwierig überhaupt sagen zu können, ob dieser Stern in dem dir wahrnehmbaren Bereich des Kontinuums liegt oder nicht. Die Natur unserer Wahrnehmung unterscheidet nicht zwischen den vielen Möglichkeiten der Manifestationen, die eure Quantenphysik voraussagt. Wir nehmen alle gleichzeitig wahr.

      In dieser Zeit tanzten wir ungebunden und frei zwischen den Räumen und dem Strahlenmeer des Sterns, in dem wir uns entwickelten. Die Zeit war erfüllt von der grenzenlosen Liebe des Zentralgestirns, die uns umfing und uns trug. Wir waren eins mit dem Bewusstsein des Sterns. Heute noch spüren wir in uns das Echo dieser Zeit. Doch wie alles andere auch hatte diese Zeit ein Ende, als der Stern seinen Todeskampf begann. Es gab zwei Wege für uns. Die einen ertrugen es nicht, ohne diese kosmische Liebe zu existieren, die der Stern uns schenkte und entschieden sich, mit dem Stern in einer gigantischen Explosion zu verlöschen um zum kosmischen Bewusstsein zurückzukehren. Die anderen - darunter natürlich ich - sahen im Ende dieser Zeit eine Chance, sich weiter zu entwickeln und lösten uns von dem sterbenden Gestirn kurz bevor es zu Ende ging um weitere und neue Formen der Erfahrungen zu machen.

      Wir tauchten in das Meer der Manifestationen und der Wahrnehmungsbänder ein um einen neuen Ort zu finden, an dem wir uns aufhalten konnten. Doch es war für uns bereits eine derart neue und überwältigende Erfahrung, die weiten des Universums zu durchsingen, das wir uns dazu entschieden, diese Erfahrung zu unserem neuen Bewusstseinsfokus werden zu lassen. Wir wurden Wandernde ohne Heimat, unser Stern war bereits Grundlage geworden für die Bildung des Lebens, wie du es kennst - sein Tod und der Tod vieler Milliarden anderer Sterne erschuf die schwereren Elemente die notwendig sind für die Entstehung von den Planeten, wie die Erde einer ist. Wir halten uns jenseits der Zeit auf. Zeit ist nur ein Wahrnehmungsband für uns, das eine ähnliche Wertigkeit besitzt wie der Raum. Die Natur der Zeit jedoch verbietet es uns, einfach in die dir subjektive Vergangenheit zu reisen um wieder heimzukehren. Wir hatten uns entschieden. Die Zeitlosigkeit ist nicht in deinem Erfahrungshorizont verankert, wir leben in einer Gleichzeitigkeit und das macht es für mich schwer, dir zu erklären, warum wir nicht zurückgehen. Auch du lebst in dieser Gleichzeitigkeit, jedoch ist es dir nicht bewusst. Ein wesentlicher Faktor jedoch ist, das wir uns für neue Erfahrungen entschlossen haben. Eine Wiederholung wäre dadurch nicht neu, sondern das wieder-holen von bereits erlebten Ereignissen. Warum Altes wiederholen, wenn doch neue Erfahrungen sehr viel interessanter sind?

      Das Universum erscheint uns als unglaublich schön. Ein Kontinuum aus Klang, Farbe und Bewegung, Energie und Symmetrien. Es ist nicht möglich, so etwas auch nur annähernd zu beschreiben. Eure Satelliten fingen ein kleines Frequenzband von Signalen ein, das sie zur Erde schickten. Wenn du einmal diese Signale hörst, wirst du ein wenig von der Schönheit erahnen können, die uns umgibt und die wir erleben. Allerdings gibt es in diesem Kontinuum auch Dinge, die wir meiden. Irgendwo trafen wir auf etwas, das ich mit dem Nichts am besten umschreiben kann. Das Nichts ist nicht beschreibbar und jeder Versuch es in Worten zu fassen, scheitert. Was allerdings möglich ist, das zu begreifen, was sich um das Nichts herum befindet. Das Nichts selbst verschlingt alles, das Kontinuum reist an dieser Stelle auf und zerfasert. Alles verliert an Qualitäten, was sich dem Nichts nähert. Es hört auf zu sein, bis das einzige, was noch übrig ist - die Null - im Nichts verschwindet. Das Nichts ist auch kein schwarzes Loch, wie du jetzt vielleicht denkst. Schwarze Löcher strahlen unglaublich vielfältige Wahrnehmungsbänder aus und erinnern an die Zeit als sie noch strahlende Sonnen waren. Sie sind nicht tot oder das Nichts. Sie ähneln vielmehr dem, was du unter Computern verstehen würdest. Sie sind eine Art Schnittstelle oder Übersetzer. Das Nichts ist das Ende von allem, ein schwarzes Loch ist nur im geringen, menschlichen Spektrum schwarz. Das Nichts ist nicht einmal schwarz. Es ist nicht die Abwesenheit von Allem, aber auch nicht etwas, das nicht abwesend ist. Wir erschraken, als wir das Nichts zum erstenmal wahrnahmen. Doch wir lebten danach weiter - um einige Erfahrungen reicher.

      Es kam irgendwann einmal die Zeit als wir uns dann entschlossen, andere Wege der Erfahrung zu bewandern. Die endlose Vielfalt des Universums zieht uns noch heute zu den Sternen. Auch wenn es dir erscheinen mag, dass wir auf der Erde nun schon sehr lange verweilen, ist es für uns nur ein Moment der Wahrnehmung, ein kleines Kapitel in unserer Existenz. Wir beschlossen, eine Welt zu finden, die jung war und gerade dabei, sich zu entwickeln. Ich navigierte uns zu einer Welt, die sich im etwas außerhalb gelegenen Bereich eurer Milchstraße befindet. Die Erde nahmen wir als eine sehr warme und angenehme Ausstrahlung im Kontinuum wahr.

      Wir vereinigten uns mit dem Geist der Erde und wurden eins mit ihm. Diese Vereinigung brachte es mit sich, dass etwas neues entstand. Wir bekamen dadurch die Möglichkeit, Organismen zu beseelen und zu bewohnen die hier auf dieser Welt heimisch sind. Das Leben, das uns bisher fremd war, begann sich gerade zu entwickeln. Wir waren voller Freude und begannen uns auf das Wahrnehmungsspektrum herunterzutransformieren, das es uns ermöglichen sollte, das organische Leben als solches wahrzunehmen und in ihm zu verweilen. Wir lösten die Wahrnehmung soweit auf, dass wir zwischen dem organischen und dem energetischen unterscheiden konnten. Das erforderte allerdings, dass wir uns auch den materiellen Begebenheiten anpassten. Im Titelbild kannst du erahnen, das unsere entfaltete Gestalt so nicht unbedingt verträglich ist, mit dem winzigen Leben auf der Erde. Wir falteten uns so lange zusammen, bis wir eine adäquate Körpergröße hatten, die auch weit angenehmer ist - für euch und dem Rest des Lebens hier. Die Materie ist für uns nichts weiter als eine spezielle Schwingung. Um dort eine Art festen Stand zu haben, generierten wir etwas, das ich Heimod nennen würde. Ich will diese Orte unter dem Begriff Palast summieren - in China werden diese fliegenden Orte so genannt. Sie besitzen eine Ausdehnung von ungefähr 3.8 km Kantenlänge und sind entweder dreieckig oder oktaederförmig. Es gibt von diesen Palästen insgesamt neun. Mit diesen Palästen haben wir uns Orte geschaffen, die es uns ermöglichen, Dinge auf der Erde zu beobachten und zu speichern. Sie sind ein Teil von uns. Sobald wir uns entscheiden weiterzuwandern, lösen diese Paläste sich auf und kehren in unser jeweiliges Kraftfeld zurück. Ich sehe schon, du kannst damit nicht viel anfangen. Ich wende also einen Kunstgriff an und reduziere deine dreidimensionale Welt um eine Dimension auf eine Flachwelt mit zwei Dimensionen. In dieser Welt würde die Hand eines dreidimensionalen Wesens aus dem Nichts erscheinen wenn sie auf diese Welt gelegt werden würde. Von der zweiten Hand würde nur einen Finger auf dieser Welt liegen. Beide zeigen sich für den zweidimensionalen Beobachter als vollkommen verschieden und zeitlich voneinander unabhängige Ereignisse. So ungefähr ist es mit den Palästen. Du wirst dich sicherlich fragen, warum es sein kann, dass diese Paläste bisher nie gesehen wurden. Das stimmt nicht. Sie wurden nicht nur gesehen, sondern in jüngster Zeit sogar photographiert. Allerdings legen wir nicht allzuviel Wert darauf, beobachtet zu werden. Es ist uns lieber, unbeobachtet im Hintergrund zu sein. Wir haben einen Weg uns vor den Blicken allzu neugieriger Zeitgenossen zu verbergen - und es ist nicht die Unsichtbarkeit.

      Das Leben auf der Erde ist sehr faszinierend für uns. Wir hatten und haben richtige Freude daran, es zu beobachten und mit ihm auf verschiedenste Weise zu interagieren. Wie es so ist, kam dann ein Lebewesen durch die Zufälligkeit der Evolution zum Vorschein, dass das Potential in sich barg, großes zu erreichen: Eine höhere Seele in seinem Körper willkommen zu heissen. Delphine sind heute noch sehr tief empfindende Wesen und wir schätzen sie sehr. Manche von uns inkarnieren mit Vorliebe in Delphinen. Später dann entdeckten wir noch weitere Lebensformen, die dieses Potential aufbauten. Eins davon war der Mensch. Die menschliche Seele ist dabei, sich selbst zu entdecken. Und je weiter dieser Vorgang fortschreitet, desto mehr Potentiale schließt sich ein Mensch auf. Wir entschieden uns, dem Menschen darin zu unterstützen solange wir hier auf der Erde bleiben.

      Hier endet Shemyaza den ersten Teil seiner Erzählungen. Er schürt das Feuer ein wenig, an dem du mit ihm sitzt, und schaut in den Himmel hinauf. Die Sonne ist auf ihrem Weg dem Horizont ein gutes Stück näher gekommen und die Natur um euch herum stellt sich langsam auf eine laue Sommernacht ein. Die rötlichen Wolken über den Meer nehmen eine dunklere Farbe an und beginnen im Abendlicht zu leuchten. Shemyaza reicht dir ein warmes und anregendes Getränk. "Das ist eine Mischung aus verschiedenen Kräutern, die hier wachsen - die Wirkung ist dem Alkohol ähnlich, nur ohne Nebenwirkungen und viel angenehmer. Zum Wohl!".



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