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Die Symbolsprache der Astronomie

    Der Begriff der Präzession beschreibt die Richtungsänderung der Drehachse eines sich drehenden Kreisels. Wenn Sie einen Kreisel in Drehung versetzen, beginnt er sich außerdem langsam um diese Achse zu drehen. Diese Drehung ist sehr viel langsamer, als der Drehmoment, den Sie ihm gegeben haben. Die Erde können Sie mit einem solchen Kreisel vergleichen, denn sie dreht sich nicht nur an einem Tag um sich selbst, sondern die Erdachse selbst dreht sich langsam um die zentrale Achse. Eine vollständige Drehung um diese Achse benötigt ungefähr 26.000 Jahre. Über lange Zeiträume hinweg verändert sich dadurch die Position der Drehachse am Himmel, welche derzeit durch den Polarstern im kleinen Bären markiert wird. Die langsame Drehung der Erdachse beschreibt einen Kreis am Nachthimmel. Räumlich betrachtet ergibt sich ein Kegel, dessen Spitze auf der Erde liegt und dessen Basis dieser Kreis am Nachthimmel darstellt. Logischerweise können Sie auf der Südhalbkugel der Erde eine identische Beobachtung machen, ausgerichtet am Südpol der Drehachse. Betrachten Sie nun die Erde aus einiger Entfernung und stellen sich die beiden Kegel vor, die durch die Drehung der Erdachse selbst beschrieben werden, wird Ihnen sofort die Sanduhrform auffallen, die durch die beiden Kegel mit der Erde in der Mitte gebildet werden.

Der Vogel auf der Spitze

    In neolithischen Zeiten wurden die Gebäude oder "Tempelanlagen", die bisher freigelegt wurden, mit einer Ausrichtung nach Norden errichtet. Da diese Tempelanlagen deutlich mit Exkarnationsriten assoziiert werden können, ist es naheliegend, einen mythologischen Zusammenhang zwischen der Ausrichtung nach Norden und dem Ort anzunehmen, zu dem die Seelen reisen. In Richtung des Nordens wurde noch in der Zeit Sumers und Babylons gebetet. Heute noch betrachten die Schiiten den Norden als die Richtung, in der das Paradies liegt.

    Die ersten Hinweise darauf, daß ein Vogel an der Spitze dieser Erdachse gesehen wurde, ist in Lasceaux zu sehen: Der bereits erwähnte Vogelschamane, der neben einer Darstellung eben dieser Achse liegt, auf dessen Spitze sich ein Vogel befindet. Dieses Bild finden Sie übrigens auch in Amerika. Auf den bekannten Totempfählen sitzt der Donnervogel oder der Adler ganz oben, welcher den großen Geist bei einigen Stämmen symbolisiert. Auch Tungusen errichten derartige Pfähle, allerdings weniger ausgeschmückt und auf den Schwan reduziert.

    Heute befindet sich an der Spitze der Achse jedoch der kleine Bär mit dem Polarstern. Wenn wir ein wenig die Zeit raffen und den Sternenhimmel über uns im Laufe der Jahrtausende beobachten, fällt auf, daß die Position der Erdachse sich langsam kreisförmig bewegt. Im Augenblick befindet sich ganz nahe an dieser Erdachsenposition der allseits bekannte Polarstern, aber das war nicht immer so. Als die Eiszeit noch in Bestform alles im Griff hatte, also in dem Zeitraum zwischen 15.000 und 16.000 vor Christus, befand sich an dieser Stelle das heutige Sternzeichen Cygnus. Der Stern Vega, der übrigens auch unter dem Namen aquilaris bekannt war, dem Adler Arabiens - wobei die Bezeichnung "Altayr" Cygnus bezeichnet: Den fliegenden Adler - nahm den Ort des Polarsterns ungefähr zwischen 13.000 und 15.000 vor Christus ein.

    Wenn Sie die Kreisbahn am Sternenhimmel betrachten, die die Erdachse im Laufe von 25.920 Jahren absolviert, so befindet sich das Zentrum dieser Kreisbahn inmitten des Sternzeichens Drache, was ein interessantes Schlaglicht auf die Adler - Schlange oder Drache - Phönix Symbolik wirft. Hier erscheint die Schlange als ruhender Pol, der vom Adler oder Geier umkreist wird. Cygnus liegt auf der Kreisbahn und ist eines der Sternzeichen, die innerhalb der Milchstraße liegen. Von der Erde aus betrachtet, liegt das Sternbild Schwan direkt in der Mitte des am Himmel sichtbaren Spiralarms der Milchstraße.

    Die axis mundi wird immer wieder mit einer Schlange assoziiert. In der germanischen Mythologie durch Nidhögg und dem Adler, der auf der Spitze des Weltbaumes sitzt. Ladon bewacht im Garten der Hesperiden den Lebensbaum mit den goldenen Äpfeln, und Muchalinda, die Königskobra, bewohnt den Baum des Schlangenkönigs, unter dem Buddha meditiert. In der Bibel erscheint die Schlange im Geäst des Baums der Erkenntnis, von dem Eva (hawwa, hevia, chava: Ihr Name hat Bezug sowohl zu "Leben", als auch zu "Schlange") in Buch Genesis einen Apfel ißt, nachdem ihr die Schlange das nahegelegt hat. Der Stab, den Moses beim Auszug aus Ägypten besaß, zeigte ebenso eine Schlange um die Achse herum gewunden.

    Am Nachthimmel erscheint der Schwan mit weit ausgebreiteten Flügeln direkt an einer Stelle der Milchstraße, die von einem stellaren Nebel verdeckt wird und den Anschein erweckt, die Milchstraße würde sich an dieser Stelle teilen. Die mythologische Bedeutung der Milchstraße und des Schwans haben in vielen Kulturen einen engen Zusammenhang. Die Fruchtbarkeitssymbolik der Geier findet seinen Niederschlag auch am Sternenhimmel. Mit ein wenig Phantasie kann man sich die Milchstraße als einen (weiblichen) Menschen vorstellen. In der ägyptischen Mythologie ist dies Nut. Es ist mehr als nur ein dezenter Hinweis darauf, daß ausgerechnet dort, wo die Hüfte und die Beine beginnen, der Schwan (oder Geier) seine Schwingen ausbreitet. Von den ersten Schamanen wird in vielen Kulturen berichtet, er sei aus einer Verbindung zwischen Adler und Mensch entstanden. Die Tiermutter der Schamanen wird in Sibirien oft als adlerartig beschrieben und residiert auf dem Schamanenbaum, oft genug auf dessen Spitze.

    Über die griechische Mythologie, in der Zeus als Schwan mal wieder einen Seitensprung durchführt, findet sich dieses Bild sogar bei dem großen Meister Peter Paul Rubens, der Leda und den Schwan sozusagen "mittendrin" zeigt. Einmal abgesehen von diesen deutlichen Hinweisen auf den Zeugungsakt, ist die Milchstraße auch der Pfad, den die Toten gehen, um ins Jenseits zu gelangen. Zumindestens ist sie das in einigen Kulturen wie beispielsweise den Blackfoot, wo die Milchstraße unter der Bezeichnung "Wolfspfad" bekannt ist. Ähnliche Konnotationen finden sich bei den Cheyenne, den Chumash, den Iroquois, Ojibway usw. Nicht nur bei den Stämmen der amerikanischen Ureinwohner, sondern auch in Europa ist es so, daß die Straße aus Milch mit dem Jenseits in Verbindung gebracht wird. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie deutlich uns die Bildersprache überliefert und wie wenig bekannt sie doch wirklich ist. Die beiden Sternzeichen "Schwan" und "Kreuz des Südens" markierten übrigens die beiden Möglichkeiten in die Oberwelt auf- oder in die Unterwelt abzusteigen, je nachdem, welche Richtung ein Schamane bei seiner Reise wählte oder ein Verstorbener reisen mußte. Der Schwan wird in den Gegenden ohne Geier als heimische Tierart als Seelenvogel betrachtet, der die Seelen ins Jenseits hinüberbringt. Bezeichnenderweise nach Norden, dort, wo vor so langer Zeit Deneb und das Sternzeichen Schwan direkt an der Stelle des Polarsterns stand.

    Hier in Europa nahm der Schwan die Position des Geiers als Bote der Götter ein, der die Seelen ins Jenseits bringt und auch wieder daraus zurück. In Nordeuropa fliegen die Schwäne ungefähr um Lichtmeß herum nach Norden, in der neolithischen Zeit direkt auf das Sternbild Schwan und die Straße ins Jenseits, die Milchstraße, zu. Sie brachten dabei auf ihren singenden Schwingen die Seelen direkt ins Totenreich, durch das Tor, welches vom Stern Sadr im Schwan markiert wird. Zum Zeitpunkt um Allerheiligen herum kehrten die Schwäne aus dem Jenseits wieder zurück, sie brachten dann die Seelen aus dem Jenseits wieder zur Welt, damit sie neu inkarnieren konnten.

    Auch eine schamanische Technik wird durch die Mythen der Schwanenmädchen überliefert: Die Fähigkeit des Seelenfluges als Schwan. Immer wieder wird in den Erzählungen und Märchen davon berichtet, wie eine Schwanenfrau ihr Schwanengefieder und ihre goldene Kette ablegt, um als Mensch zu baden oder dergleichen. Nur wenn sie diese Paraphernalien Federschmuck und goldene Kette anlegt, ist sie in der Lage, die Gestalt zu wechseln, um zu fliegen. Über den Gebrauch eines Federschmucks als Reisehilfsmittel habe ich bisher noch nichts geschrieben, aber diese Anwendung ist naheliegend und pragmatisch. Im Falle des Schwans ist hier eindeutig eine weibliche, übrigens auch erbliche, Traditionslinie in den Legenden überliefert. In einer nordischen Legende werden die Nachkommen aus einer Verbindung eines normalen Menschen mit einer Schwanenfrau mit derselben Fähigkeit geboren, Schwanengestalt anzunehmen und zu fliegen. Unter anderem belegt die Lohengrinsage, daß es überwiegend, aber nicht nur, Frauen in dieser Erblinie gab. Eine matrilineare Erblinie bedeutet nicht, daß es nur Frauen gegeben hat, die dieses Schamanenamt ausführten. Analog zu dem Schwanenfederkleid besitze ich das Kondorfederkleid, mit genau derselben Tranceinduktion. Nur das Kettchen ist aus Silber, nicht aus Gold.

    Ich bin Kondortänzer und habe dadurch ein sehr persönliches Interesse daran, möglichst viel über die Symboliken und Eigenschaften herauszubekommen, die über den Geierschamanismus des Neolithikums überliefert sind. Wenn ich heute den Kondortanz durchführe, ehre ich damit meine Vorfahren, die in Federumhänge gekleidet, ihr Wissen und ihre Aufgaben wahrnahmen und als wahre Baumeister die ältesten Kulturdenkmäler aus der Megalithzeit erbauten, die bis heute zu sehen sind. Ich bin natürlich kein Baumeister, aber ich bin Seelenwanderer, Zweimalgeborener und Psychonaut. Über den Engel Kondor, der natürlich auch mit diesem Sternbild in Verbindung gebracht wird, und meine sehr enge Beziehung zu diesem Wesen, finden Sie im Bereich über den Andenkondor ausführliche Informationen..

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