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Auf Engelsflügeln zur Erkenntnis

    Eine meiner prägendsten Erfahrungen mit Engeln hatte ich 1987, als ich mit hohem Fieber im Skilager das Bett hütete. An dem Nachmittag, als das Fieber am höchsten war, erschien ein Engel direkt am Fußende meines Bettes. Ein strahlendes Wesen aus Licht, unbeschreiblich schön und nicht menschlich, umgeben von Licht, das aus der Mitte in Strahlenfächern nach außen strahlte - was mich an Flügel erinnerte. An diesem Wesen jedoch war nichts barmherzig oder lieb. Der Engel strahlte eine ebenso unerbittliche wie faszinierende Wirklichkeit aus, die gnadenlose Macht einer Naturgewalt. "Fürchtet euch nicht!" - ich habe diesen Satz in jenem Moment nicht gehört. Auch wenn ich mir wegen meiner körperlichen Schwäche nicht in die Hose machte, hatte ich dennoch einen tiefen Respekt vor dieser Erscheinung, aber auch eine eigenartige Verbundenheit.

    Bereits 1992 sah ein damaliger Bekannter von mir bei einem Nachtspaziergang meterhohe Schwingen aus meinem Rücken wachsen. Ich selbst verspürte nur in der Gegend der Schulterblätter ein angenehmes Kribbeln. Die Beschreibung merkte ich mir und ließ es in jener Nacht dabei bewenden, weil ich es für eine Manifestation von Kondor hielt.

    Etwa 1994 oder etwas später wurde erstmalig der Begriff "Engel" in meinem Kontext erwähnt: Drei meiner Freunde wollten eine schamanische Verwandlung von mir erleben. Leider konnte ich mich selbst dabei nicht sehen, aber das Feedback sprach eine Sprache für sich. Die Anwesenden waren extrem beeindruckt von dem, was sie sahen. Sie beschrieben, wie ein Engel vor Ihnen an meiner Stelle saß, ein helles Lichtwesen mit Schwingen aus Licht. Da ich ein schrecklicher Sturkopf bin, schenkte ich nach wie vor keiner dieser Beobachtungen wirklich Glauben.

    So kam es 1998 oder 1999 dazu, daß ich "mich selbst" während einer Sitzung invozieren sollte, um die Extraktion der Seele eines Moonchilds (Eine Kreuzung zwischen einem Menschen und einem Gott. Aleister Crowley verarbeitete diese Art der Inkarnationsdeterminierung in seinem Roman Moonchild) aus einer Gebärmutter durchführen zu können. Was meine trommelnde Assistentin dabei erlebte, schien atemberaubend gewesen zu sein. Sie beschrieb, daß sie mich nicht direkt ansehen konnte, weil an meiner Stelle ein intensiv leuchtendes Wesen stand. Beide können sich heute nicht mehr daran erinnern - was mir übrigens bereits öfter passiert ist. Ich selbst erinnere mich an diese Dinge, während viele Zeugen nach ein oder zwei Jahren keinerlei Erinnerung mehr daran haben, was geschehen ist. Vermutlich ist ein unbewußter Verdrängungsmechanismus am Werk, der bizarre und fremdartige Dinge schnell in Vergessenheit geraten läßt.

    Noch einige weitere Erfahrungen ähnlicher Natur bewogen mich nach fast neun Jahren, schließlich doch eine gewisse Skepsis meiner bisherigen Haltung entgegenzubringen. Irgendwas stimmte einfach nicht. Meine Nachforschungen über Engel hatten allerdings den Federschmuck und die ersten Aufnahmen davon als Auslöser: Dort sah ich eindeutig einen Engel stehen und keinen Kondortänzer. Ich machte mir vorher nie darüber Gedanken, wie es kommt, daß Engel mit Schwingen dargestellt werden.

    2003 erwachte ich und erkannte, ein Drache in einem menschlichen Körper zu sein. Dieser Vorgang wurde durch ein TRV-Projekt ausgelöst, in dem ich mich selbst als Ziel in einem größeren Projekt bearbeitete. Dadurch konnte ich viele Fragen klären, die sich im Laufe der Zeit ergaben. Seit 1979 ist mir bewußt, von einem asiatischen weiß-silbernen Drachen begleitet zu werden, der übrigens bis heute in keiner einzigen schamanischen Arbeit aufgetaucht ist. Als ich meinen eigenen heiligen Schutzengel im selben Projekt als Ziel hatte, zeichnete ich genau diesen Drachen. Nach Einholen des Feedbacks wurde mir klar, daß dieser Drache mein (magischer) Heiliger Schutzengel ist.

    In einer Reihe weiterer Sitzungen wurde mir bewußt, ein himmlischer Drache in einem menschlichen Körper zu sein und nicht nur einen solchen als Heiligen Schutzengel zu besitzen. Es hat einige Monate gedauert, bis ich das wirklich auch verdauen konnte, denn das Erwachen kam schockartig und ohne Vorwarnung. Mein Selbstbild und Selbstverständnis brach innerhalb weniger Minuten vollständig zusammen. Ich mußte erkennen, dreißig Jahre lang der Illusion des Menschseins verfallen zu sein.

    Mir wurde später klar, daß der Engelsbegriff, wie ich ihn bei Lichtarbeitern oder Engelsanhängern vorgefunden habe, nicht auf das zutrifft, was ich bereits erahnte. Die himmlischen chinesischen Drachen (und wirklich nur die) und ein spezieller Engelschor, die Seraphim, stehen synonym füreinander, da es im Auge des Betrachters liegt, mich entweder als eine Kreuzung aus Mensch und Vogel oder als chinesischen Drachen wahrzunehmen.

    Die Ähnlichkeiten der Aufgaben zwischen den chinesischen Drachen und den europäischen Engeln sind sehr auffällig. So wird hier in Europa davon erzählt, daß in jedem Wassertropfen ein Engel sei - analoges findet sich in China, wo in jedem Tropfen ein Drache leben soll. Die Landschaftsengel der Geomantie sind direkt in Analogie zum Drachenverständnis der Feng-Shui Geomanten. So finden sich auch in beiden Kulturen Hierarchien und eine strikte Aufgabentrennung. Chinesische Drachen werden heute zwar seltener mit Schwingen dargestellt, aber auf den alten Radierungen sind die noch sehr häufig zu sehen - wie auch in modernen Tätowierungen.

    Die Drachen sind Kulturbringer, wie es auch die Engel in der Bibel waren - mit dem Unterschied, daß die Bibel diese Engel als abtrünnig verdammte und verteufelte. Natürlich gibt es auch viele Unterschiede in den Beschreibungen. Die Drachen in China sind oft sehr stark dem Wasserelement verbunden. Wobei dieser Aspekt wiederum nicht auf alle Drachen zutrifft, denn der himmlische Drache ist der Sonne zugeordnet. Die chinesischen Drachen sind auch Meister der Gestaltwandlung. Bei den Lichtarbeitern ist diese Eigenschaft ein Merkmal der Engel, denn sie erscheinen so, wie sie es tun, weil die Menschen dieses Bild über die Engel in sich haben.

    Anfang 2007 wurde mir damit bewußt, daß es in der Bibel, nicht im Christentum, ebenso klare Hinweise auf Drachen gibt. Im Grunde habe ich begriffen, wie meine Art in der hebräischen Mythologie genannt wird. Das etwas Beunruhigende daran war, daß ich folglich irgendwie von Licht und Liebe erfüllt sein müßte und überhaupt den Klischeevorstellungen entsprechen sollte, als inkarnierter Seraph.

    Übrigens, das muß an dieser Stelle dringend klargestellt werden: Das bedeutet nicht, daß alle Engel nun Drachen sind. Immer wieder begegnen mir Leser, die genau das nach der Lektüre meiner Artikel glauben. Es ist also für manche Leser schwierig, den Sinn meiner Ausführungen richtig zu erfassen. Auch wenn es Ihnen überflüssig erscheint, muß dieses Mißverständnis hier deutlicher hervorgehoben werden.

     Was sich in der Tat in meinem alltäglichen Leben manifestiert, sind unzählige Synchronizitäten. In der materiellen Wirklichkeit der menschlichen Raumzeitillusion ist eine meiner Aktivitäten, eine Art spiritueller Entwicklungshelfer zu sein. Meine Website, meine Aktivitäten und auch mein Buch sind ein kleiner Ausschnitt meiner Umtriebe. Eine Eigenschaft von Engeln ist ihre Determiniertheit. Ihre Funktionen - Aufgaben vermeide ich als Begriff, weil eine Aufgabe von irgendwem aufgegeben wird - führen Engel ohne Rücksicht auf Verluste aus. Das treffendste Beispiel ist der Engel des Todes, dem alles Leben irgendwann einmal begegnet. Beim Engel des Todes wird Ihnen schnell deutlich, was ich meine. Vergleichen sie Engel am besten mit einer programmierten Fernlenkrakete und verhalten sie sich Ihnen gegenüber besser mit einer gewissen Vorsicht.

    Meinem menschlichen Bewußtsein ist diesbezüglich auch nicht alles klar. Mein "Totales Selbst" kann ich nie zur Gänze innerhalb des Körpers erfahren, dazu muß ich ihn verlassen. Ich vergleiche dieses Selbst mit einem strahlenden Ozean aus strukturierter Energie, grenzenlos und unfaßbar für den menschlichen Verstand. Von dort aus erscheint der menschliche Körper, die materielle Wirklichkeit und die Wahrnehmung derselben als eine Art kleine, dunkle Insel, die auf diesem Ozean treibt.

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