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Gedanken zum CRV/TRV Protokoll

    Dieser kleine Text richtet sich an die Leser, die bereits erste Erfahrungen im RV gemacht haben, oder dabei sind diese zu machen. Viele Begriffe, die ich hier gebrauche, sind Fachtermini, die sich der allgemeinen Kenntniss entziehen. In weiten Teilen ist der Aufbau des TRV-Protokolls identisch mit dem originalen CRV-Protokoll, wie es in den 80er Jahren eingesetzt wurde. Ich verzichte an dieser Stelle auf eine genaue Beschreibung des eigentlichen Aufbaus und der Struktur des Protokolles. Die Lehrbücher Jelinskis und die veröffentlichten Manuale des CRV-Protokolls beschreiben das Protokoll sehr genau und in allen Varianten. Wenn Sie sich also für eine genauere und detailliertere Beschreibung der Struktur interessieren, verweise ich Sie einerseits an die Lehrwerke Manfred Jelinksis und an die beiden in englischer Sprache frei zum Download verfügbaren Manuale: The DIA Coordinate Remote Viewing Manual welches hauptsächlich von Paul Smith verfaßt wurde und das ein Jahr vorher geschriebene Coordinate Remote Viewing: Stages I - VI and Beyond.

    Im Laufe meiner Trainer- und Viewertätigkeit sind mir einige Dinge zu den jeweiligen Stufen aufgefallen, die einem Anfänger Kopfzerbrechen machen können. Um dem Ablauf des Protokolls Referenz zu erweisen, betrachte ich die jeweiligen Stages wie sie im Protokoll selbst erscheinen.

Allgemeine Betrachtung

    Da es in jeder Stage wichtig ist, hebe ich die Ausführung des "hineinpiekens" mit dem Stift extra hervor. Um die Liminalschwelle zu umgehen, benutzen wir im Protokoll unter anderem auch das "Probing" wie es im Englischen genannt wird: das mit der Stiftspitze ausgeführte hineinpieksen in dem zu testenden Bereich auf dem Papier. Das kann ein Teil des Ideogramms sein, eine Spalte in den höheren Stages, ein Bereich einer Zeichnung oder Bereiche auf einer Timeline. Schon vor der Ausführung des Ideogramms signalisiert der Viewer dem Monitor mit der Stiftspitze, daß er bereit ist, die Koordinaten aufzuschreiben. Ist der Stift nicht auf dem Papier - gibt es keine Koordinaten. Im Laufe der Zeit wird dieses Probing als Signal angenommen, auf innere Eindrücke zu lauschen. Die drei Sekunden Regel, die eine Interpretation verhindern soll, ist bei einer solche Probe natürlich zu beachten. McMoneagles Vergleich mit Kampfkunst ist nicht ganz von der Hand zu weisen, da wir diese körperliche Aktion auch dazu benutzen um die Liminalschwelle zu umgehen. Die gesamte Methodik und das Protokoll sind streng ritualistisch aufgebaut. Als Bestandteil des Rituals ist die Probe mit dem Stift ein wichtiges Element. Allzuoft sollte man nicht an derselben Stelle eine Probe ausführen, denn es gibt eine Regel im Remote Viewing, die sich durch das ganze Protokoll zieht: Immer in Bewegung bleiben. Ein Verharren gibt dem Verstand die Möglichkeit der Interpretation und der AOL (Analytical Overlay). Der Verstand tendiert in den höheren Stages immer mehr dazu, die generierten Informationen zu interpretieren, das läßt sich kaum vermeiden. Die Interpretation als AOL oder als AI rauszuschreiben ist die Antwort des Protokolls. Allerdings muß dann auch im Viewer die Gleichung Geschrieben = Objektifiziert verankert sein: das Geschriebene ist aus dem Gehirn aufs Papier gebracht worden und kann daher vergessen werden. Nur dann klappt es mit dem Rausschreiben einer AI oder einer AOL, sonst bleibt dieser Eindruck und kann eine ganze Sitzung in die Irre führen. Kommen wir also zu den einzelnen Stages.

Stage 1 - Das Ideogramm, I-A-B Ablauf

    In Stage 1 besitzt das Ideogramm die Hauptrolle, wie der spontan zu generierende Krakel auf dem Papier in der Viewersprache genannt wird. Das Ideogramm spontan und unkontrolliert bewußt zu erzeugen erscheint ersteinmal als ein Widerspruch an sich. Die meisten Schwierigkeiten macht es, nach den Koordinaten, die der Monitor innerhalb des Trainings dem Viewer gibt, sofort und ohne Gedanken den Stift übers Papier zucken zu lassen. Je schneller und unkontrollierter das Ideogramm entsteht, desto besser - jedoch ist es interessanterweise so, daß selbst langsamer ausgeführte Ideogramme ihren Zweck erfüllen: den Viewer von Stage 1 in Stage 2 zu bringen. Die Spontaneität der Ausführung kann mit einfachen Übungen wie freies Kritzeln angeeignet werden - es nutzt auch, einem erfahrenen Viewer bei der Ideogramm-Erzeugung über die Schulter zu sehen.

    Ein weiterer Haken ist das unbewußte Erfolgsdenken: Was einmal funktioniert hat, muß folgerichtig immer funktionieren. Dieses präbewußte Denken kann dazu führen, daß man beginnt, ähnliche Ideogramme in verschiedenen Sitzungen zu erzeugen. Wenn Sie bedenken, daß ein Ideogramm idealerweise erste "gestalts" des Zielgebietes ausdrückt, wird klar, daß die Qualität der Sitzung dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Um diese Falle zu umgehen, reicht es mitunter aus, sich diese Wiederholung an sich klar zu machen. Ein Archetypentraining hilft dabei ebenso. Ich rate Anfängern gerne, dieses Training zu Beginn ihrer Viewerkarriere regelmäßig durchzuführen und ihre Ideogramme auf Wiederholungen zu kontrollieren.

    Als wäre das nicht schon genug fällt es manchen Trainees schwer, die Unterteilung des Ideogramms richtig vorzunehmen. Das kann mit etwas Übung gemeistert werden: man fährt mit dem Stift das Ideogramm nach und spürt in das Ideogramm hinein um Übergänge zwischen den einzelnen Bereichen ausfindig zu machen. In Ecken und direkt in Kurven sollte die Unterteilung nicht eingefügt werden - es kann gut sein, daß dadurch ein Archetyp zerschnippelt wird.

Stage 2 - Die einzelnen Sinneswahrnehmungen

    Das größte Problem in dieser Stage ist der oft geringe aktive Wortschatz des Trainees. Plötzlich soll man Farben, Texturen, Temperaturen usw. usf. in treffenden, einfachen Worten beschreiben - und dabei auch noch darauf achten, nicht gerade Funktionsaspekte mit Beschreibungen zu kombinieren: Rosenduft wäre so eine kleine Falle, denn mit dieser Beschreibung taucht fast automatisch eine Rose im Kopf des Viewers auf, wenn sie nicht schon vorher da war. Die Gefahr einer AOL ist dadurch erhöht, gerade als Anfänger. Der mangelnde Wortschatz war auch in den USA ein Problem, so mußten die Trainees damals lange Wortlisten der einzelnen Sinneskategorien erstellen, um die Wortknappheit auszuhebeln. Die Sinneswahrnehmungen können durch körperliches Befinden beeinträchtigt werden, beispielsweise wenn der Viewer einen Schnupfen hat, dann werden bei einer Sitzung die Geruchseindrücke aus dem Zielgebiet unter Umständen beeinträchtigt. Da der Sinn des Stage 2 ist, in Stage 3 zu gelangen, ist das alles nicht unbedingt notwendig. Allerdings wird eine TRV-Session auch nicht gerade besser, wenn der Viewer die einfachsten Beschreibungen nicht hinbekommt oder bei den Farben nicht mehr hinkriegt wie "rot, gelb, grün, blau". Je größer also der aktive Wortschatz ist, mit dem diese Eindrücke beschrieben werden können, desto besser. Im ersten Lehrbuch Manfred Jelinskis befinden sich am Ende des Buches einige Wortlisten für verschiedene Bereiche des Protokolls. Sie helfen, diesen Mangel zu beheben, wenn sie regelmäßig gelesen oder sogar abgeschrieben werden - natürlich erweitert durch eigene Ideen. Energetische Erscheinungen bringe ich persönlich im dimensionalen Abschnitt unter. Morehouse verwendet dazu einen eigenen Bereich, den er "Energie" nennt, den er nach den Dimensionen abarbeitet.

Stage 3 - Der Sketch

    Es gibt mehrere Sketch-Varianten. Der analytische Sketch ist der von mir persönlich bevorzugte. Es bringt viel bei dieser Sketchart, wenn man im Zeichenunterricht gerne mitgemacht hat. Oft wird diese kreative Betätigung kaum kultiviert, was ich sehr bedauerlich finde, gerade im Zusammenhang mit Remote Viewing. Ein Bild sagt mehr aus als 1000 Worte. Irgendwann in Stage 2, wenn der Viewer immer mehr dimensionale Aspekte des Ziels auflistet, kommt der Zeitpunkt wo er das hinmalen will, was er gerade verbalisiert hat. Dazu dient die Stage 3. Um die Angst vor dem leeren Blatt etwas zu nehmen, kann der Viewer auf das Blatt ein Quadrat zeichnen, in dem er dann das hineinmalt, was er eben hineinmalen will. Morehouse empfielt einen Zeichenkurs, um diese Hemmungen loszuwerden und um einfach besser zeichnen zu können. Einen solchen Kurs besuchten auch die ersten Viewer, die nach der CRV-Methodik ausgebildet wurden. Langsam wird ihnen jetzt wohl auch klar, daß es von Vorteil ist, ein oder mehrere kreative Hobbies zu haben, wenn es um Remote Viewing geht. Im Gegensatz zum analytischen Sketch, den ich jetzt beschrieben habe, steht der automatische Sketch und auch der abstrakte Sketch. Allen gemeinsam ist das hohe Tempo bei der Anfertigung der Zeichnungen, nur bei den beiden letzteren sind gegenständliche oder auch klare Zeichnungen kaum zu beobachten. Etwas "ohne Gedanken, aus der freien Bewegung heraus entstehen zu lassen" wie einen automatischen Sketch kann sehr schwierig sein. Einfache Zeichenübungen, die das Handgelenk lockern und die Erwartung reduzieren, etwas tolles und ansprechendes zu zeichnen, helfen dem Viewer, da lockerer zu werden. Die Erwartungshaltung, etwas zeichnen zu müssen, das in irgendeiner Form identifizierbar ist, wird so reduziert - hoffentlich. Ein Sketch ist kein Gemälde, aber man kann darin immer wieder auch Aspekte des Zielgebietes finden, die teils verzerrt, zerlegt, verdoppelt, gespiegelt oder sonstwie entfremdet erscheinen. Natürlich dient die Stage 3 dazu in Stage 4 zu kommen.

Stage 4 - Remote Viewing

    Die erste Stage in der relevante Informationen über das Ziel generiert werden, die höherwertiger Natur sind. Es wird zwischen eigenen Emotionen und den Emotionen im Zielgebiet differenziert - was für eine Remote Influencing Session (Stage 7) von Bedeutung ist - und neben berührbaren Objekten im Zielgebiet wird auch der Sinn und Zweck des Ziels erfaßt. Dabei haben viele Anfänger oft Angst, sie würden dabei etwas falsch machen. Dazu kann ich wieder einen Merksatz vorbringen, der den Viewern in den 80er Jahren klar machte, wie das Protokoll zu verstehen ist: "Content be damned - structure is everything!" - Der Inhalt ist unwichtig, nur die Struktur zählt! Ein Prinzip, das spätestens ab Stage 4 große Bedeutung besitzt, da der analytische Verstand durchaus gerne Folgerungen anbringt, die Off-Target sind oder AOLs. Als Viewer kann ich allenfalls entscheiden ob eine Information Zielrelevanz besitzt oder nicht und das in der Stage 4 markieren, indem ich den relevanten Informationen Abkürzungen zuordne, die ich in Stage 6 anwenden kann. In den Spalten T und I ist es auch denkbar, etwas länger als die drei Sekunden zu benötigen um die Informationen richtig zu dekodieren.

Stage 5 - Kognitronbearbeitung

    Eine Zwischenstufe. In der alten Remote Viewing Theorie heißt es, daß man dabei die Signal-Linie verläßt und die wichtigsten Kognitrone abarbeitet, die durch die Signal-Linie angeregt wurden. Sprich: man entlädt die Informationen aus dem Bewußtsein aufs Papier, die durch die längere Zeitspanne den Kontakt mit der Signal-Linie sich im Hintergrund angesammelt haben. Da die Stage 5 auch dazu benutzt wird um richtig nervige AOLs abzuarbeiten, wird sie gerne auch ignoriert um von der Stage 4 gleich in Stage 6 zu gehen. Ich selbst mache ganz gerne eine Stage 5 vor der Stage 6, aber ich übertreibe es damit nicht. Stage 5 kostet Zeit, die am Ende der Session fehlt. In der Regel führe ich entweder eine Stage 5 oder eine Stage 6 Sitzung durch. Ist eine AOL zu stark und kehrt innerhalb der Session ständig wieder auf, arbeite ich sie in der Stage 5, die ich dann einschiebe, ab. Charakteristisch dabei ist, das eine AOL nur wenige Informationen beinhaltet, die aufgeschrieben werden können. Wenn ich eine Stage 5 anstelle einer Stage 6 durchführe, bleibe ich jedoch auf der Signal-Linie und bearbeite diese eben mit der Stage 5 Tabelle. Tiefere Zusammenhänge fehlen da, aber die sind auch nicht bei allen Targets relevant.

Stage 6 - Die freie Bewegung im Zielgebiet

    Solange der Viewer einen Monitor in seiner Nähe hat ist diese Stage ersteinmal kein Problem. Schwierigkeiten tauchen erst dann auf, wenn der Viewer alleine in dieser Stage handeln und agieren soll. Die Qual der Wahl des richtigen Tools wird wohl jeden schon einmal ereilt haben, der sich in Stage 6 befindet. An sich müßte der Viewer die ersten vier bis fünf Stages möglichst rasch hinter sich bringen, um mehr Zeit in Stage 6 verbringen zu können. Die maximale Verweildauer im RV-Zustand liegt zwischen 45 Minuten und einer Stunde - manche Individuen halten es auch bis zu eineinhalb Stunden aus. Oft hat der Viewer nicht viel Zeit übrig, in der er noch fit ist - daher erschlägt die Toolvielfalt den Anfänger ersteinmal. Als ich aus dem Training kam, legte ich mir Karteikarten mit allen wichtigen Tools an. Innerhalb einer Session dann probe ich die einzelnen Karten durch und nehme das Tool zur Hand, welches am stärksten auf mich wirkt bei der Frage "Welches Tool soll ich jetzt benutzen?" - den Vorgang wiederholte ich immer wieder. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich eine Entscheidungshilfe in Form des Entscheidungskreises anzufertigen: Am Kreisrand sind soviele Markierungen wie es Tools gibt. Die einzelnen Markierungen besitzen vielleicht Abkürzungen, die vor der Session mit den Tools identifiziert werden. Vor der Session kann man sich mehrere dieser Kreise vorbereiten, die dann innerhalb der Session paginiert und angewendet werden.

Knetmasse oder freies Herumfuchteln?

    Die alte Stage 6 bestand anfangs darin, mit dem kneten von Knetmasse einen tieferen Targetkontakt herzustellen und eventuell auch dreidimensionale Modelle des Targets herzustellen. Es hat sich im Laufe der Zeit aber auch gezeigt, daß ein freies "Herumgreifen" in der Luft einen vergleichbaren Effekt hervorruft. Innerhalb der Session benutze ich diese Art der Kontaktherstellung am Ende der Stage 2 oder wahlweise irgendwann danach.

Stage 7 - Remote Influencing

    Das Problem in Stage 7 ist, daß sie sehr selten auftaucht und noch seltener in ihrer Reinform angewendet wird. Sie ist nicht regulärer Bestandteil meines Trainings, es kann jedoch sein, daß in einer Session Elemente dieser Stage 7 auftauchen. Schwierig ist es deswegen, weil ein Viewer sofort ahnt was passiert, wenn ein Monitor diese Stage ankündigen würde. Eine Solosession Stage 7 ist hochriskant, da der Viewer nicht weiß, woran er arbeitet. Eine gemonitorte Doppelblindsession ist da nicht viel besser gestellt. Wenn ein Monitor frontloaded eine Session mit einem Viewer durchführt mit dem Ziel, Remote Influencing in einer Stage 7 durchzuführen kommt erschwerend hinzu, daß es eine Vertrauensbasis zwischen Viewer und Tasker und/oder Monitor gibt, die unter keinen Umständen verletzt werden darf. Es gibt Viewer, die bei Remote Influencing schwere moralische Bedenken haben - die hat eigentlich jeder irgendwie: Wer will schon unfreiwillig manipuliert werden? Eine Erfolgskontrolle einer RI-Session kann mitunter schwierig sein ...

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