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Die henochische Sprache

    Die Sprache, in der diese Rufe geschrieben sind, wird innerhalb der Sitzungen als die Sprache bezeichnet, die jene Engel sprachen, die mit Henoch Kontakt hatten. Linguisten haben versucht, die Sprache als ein künstliches Konstrukt Dees oder Kelleys hinzustellen, mußten jedoch feststellen, daß es eine eigene Grammatik dieser Sprache gibt und es sich vielmehr um eine bis dato unbekannte Sprache handelt.

    Wenn Sie mit der Engelsmagie bisher keinen Kontakt hatten, wird Ihnen zuerst die etwas seltsam anmutende Namensgebung des Systems aufgefallen sein. Laut der Auskunft der Engel, die in den Sitzungen sprachen, sei die Sprache, in der die Schlüssel geschrieben sind und die Sprache des Liber Loagaeth sei die Sprache, die Adam gesprochen haben soll, bevor er aus dem Paradies vertrieben wurde. Außerdem wird erwähnt, daß Choronzon der echte Name des Teufels sei und er dafür verantwortlich sei. Das ist interessant, da Choronzon im Abyss haust und das formgebende und materialisierende Moment unseres wahrnehmbaren Universums ist! Als Adam aus dem Paradies verstoßen wurde und die Zeit begann, konnte er nicht sprechen weil er die Sprache der Engel nicht mehr aussprechen konnte. So lernte er aus dem Druck der Notwendigkeit heraus das ursprüngliche Hebräisch, welches mit dem heute bekannten Hebräisch nur die Unterteilung der Schriftzeichen in drei, sieben und zwölf gemeinsam hatte. Dieses Urhebräisch jedoch konnte nicht die magische Kraft und Macht der Engelssprache entfalten. John Dee andererseits war zeitlebens vom apokryphen Buch Henoch fasziniert. Möglicherweise besaß Dee eine Ausgabe des äthiopischen Buches Henoch, welches er natürlich nicht lesen konnte. Nehmen wir die mythologischen Ursprünge der Engelssprache als gegeben an, implizieren die Angaben der Engel ein hohes Alter dieser Sprache.

    Es gibt einen Grund, warum das Buch Henoch apokryph ist: Darin werden die Ereignisse beschrieben, die vor der Sintflut stattfanden und letztlich indirekt den Auslöser für die Sintflut gaben. Eine Gruppe Engel um Shemyaza entschloß sich, mit den Menschen in Interaktion zu treten und sich Menschenfrauen zu nehmen. Sie kamen aus dem Himmel herabgestiegen, hatten Sex mit Menschenfrauen und lehrten auch verbotene Dinge. Die hybriden Nachkommen dieser Vereinigungen von Engeln und Menschen wurden zu den Nephillim: sie waren riesengroß und unkontrollierbar. Sie richteten großen Schaden an und der Schöpfer bestrafte die Engel und Shemyaza. Henoch beschreibt im Buch Henoch seine erste Himmelsfahrt, in der er diese Dinge und was mit den Engeln geschehen ist, beschrieb. Als er für immer in den Himmel übersetzt wurde, am Ende seines Lebens, wurde Henoch zu Metatron, einem Engel und erlernte die Sprache der Engel. Diesem Umstand verdankt die Engelssprache, "Henochisch" genannt zu werden.

    Die beschriebenen Ereignisse jedoch haben einen wahren Kern, der durch die Sprache der Bibel leicht übersehen werden kann, aber nach genauerem Hinsehen das Echo einer hochentwickelten Kultur ist. Ich habe Ihnen im Bereich der Angelologie einige interessante Informationen dazu zusammengetragen. Die im alten Testament beschriebenen Orte des Paradieses und die Engel weisen alle Anzeichen auf, daß sie nicht wirklich körperlose Wesenheiten waren, sondern Vertreter und Orte einer relativ zum hebräischen Volk sehr weit entwickelten Kultur, die um das Ende der letzten Eiszeit herum ihre Hochphase hatte und deren Überlebende noch lange Zeit die Entwicklungen der Menschheit mitbestimmten. Mythologische Spuren dieser Kultur finden sich natürlich nicht nur in der Bibel, sondern auch im Avesta, den Veden, den chinesischen Überlieferungen und den mittelägyptischen Sprach- und Baudenkmälern. Eine untergegangene Kultur nur anhand der Bibelstellen zu konstatieren, wäre weder von Erfolg gekrönt, noch wirklich sinnvoll. Alle Quellen und archäologischen Indizien zusammengenommen jedoch ergeben ein erstaunlich klares Bild über jene Kultur. Es ist hier weder der Rahmen noch der Platz, all dies auszuführen. Dem wirklich interessierten Leser empfehle ich zwei Autoren, die nicht unumstritten sind, aber genau diese Dinge sehr gut untermauern und recherchiert haben: Andrew Collins und Graham Hancock. Ich finde es äußerst interessant, Anrufungen in einer Sprache zu lesen, die möglicherweise von dieser Kultur gesprochen wurde.

    Andererseits ergeben die Angaben der Engel Sinn, wenn ich die magische Seite betrachte: Die Sprache der Engel spricht laut den Angaben der Engel direkt die Essenz des Seins an. Das Detail, daß Adam im Paradies jenseits der Zeit existierte, deutet eine authentische Engelssprache an, die von körperlosen Engeln "gesprochen" wird: in der Körperlosigkeit gibt es keine Zeit, wie sie uns heute durch Beobachtung und Erfahrung geläufig ist. Adam konnte in seiner Körperlichkeit die Sprache der Engel nicht mehr sprechen, da er den physischen Begrenzungen unterworfen war. Da wir es mit einer Sprache der Engel zu tun haben, müssen wir uns auch von den herkömmlichen Wegen der Aussprache verabschieden, wenn wir wissen wollen, wie die Sprache richtig ausgesprochen wird. Wesenheiten, die keine Körperlichkeit besitzen, sind nicht den physikalischen Gesetzen unterworfen. Ein Informationsaustausch auf einer "sprachlichen" Ebene ist folglich anders, als wir es gewohnt sind: Er findet nicht statt. Robert Monroe nannte diese Kommunikationsform nonverbale Kommunikation. Sie wird vermittels Bildern, Emotionen, Gedankenpaketen und Assoziationsketten gesprochen. Während eine gesprochene Sprache einen Zeitablauf dringend benötigt, um gesprochen zu werden, ist die nonverbale Kommunikation außerhalb der Raumzeitillusion möglich. Die Sprache der Engel, wie sie in den henochischen Materialien erscheint, ist folglich nicht die Sprache der Engel, sondern eine heruntertransformierte Form einer Engelssprache. Das wichtige beim Sprechen der Rufe ist daher auch, was sich der Sprecher dabei für Gedankenbilder macht und welche Emotionen er während des Sprechens manifestiert.

    Es gibt zwei Versionen der henochischen Sprache. Das Henochisch des Liber Loagaeth und die Engelssprache der 19 henochischen Schlüssel. Die beiden Sprachen haben viele Gemeinsamkeiten, aber sie unterscheiden sich auch vom Wortschatz her und der Sprachmelodie. Die Engelssprache der Schlüssel ist besser erforscht, da es für alle Schlüssel Übersetzungen gibt, die sowohl den dadurch erreichbaren Wortschatz einigermaßen übersetzbar macht als auch grammatikalische Analysen erlaubt. Laycock glaubt, daß das Henochische keine der semitischen oder arabischen Besonderheiten beinhalte und auch sonst, was Wortstellung betrifft, eher englisch ist. Da aber das Henochische auch viele andere Eigenschaften besitzt, die keineswegs englisch sind, kann dieses Indiz nicht die Authentizität der Engelssprache angreifen, wobei ich hier mit Geoffrey James Gedanken konform gehe. Von wissenschaftlicher Seite also ergeben die Forschungen nur, daß das Henochische eine bisher unbekannte Sprache ist, von der es nur wenig Sprachdenkmäler gibt, die zudem noch durch magische und spiritistische Sitzungen generiert wurden.

    Über die henochische Numerologie gibt es bis heute keine wirklich überzeugenden Abhandlungen. Keine der mir bekannten Versionen beachtet bisher, daß es sich bei den Schlüsseln um gesprochene Worte handelt und es keinesfalls sicher ist, daß die Buchstabenkombinationen, die die wenigen Zahlen benennen, auch wirklich Ziffern sind, und nicht die eigentlichen Namen der Zahlen. Es ist einfach zu illustrieren, was ich damit meine. Die Worte "Eins" und "Zwei" umschreiben die Ziffern "1" und "2" - können aber nicht zur Erzeugung höherer Zahlen verwendet werden. "Elf" - das Wort für "11" zeigt das sehr deutlich. Zwischen "Eins" und "Elf" gibt es keine mathematische Beziehung, sondern eine sinngemäße, semantische. Die Worte, die im Henochischen für Zahlen stehen, geben uns also keinerlei Rückschlüsse auf das eigentliche Zahlensystem, das in der Engelssprache Verwendung findet. Ich bin zu dem Schluß gekommen, daß jedes henochische Zahlwort für sich alleine steht, was auch typisch für diese Sprache ist. Skinner erwähnt daß die Ziffern 1 bis 9 den henochischen Zeichen L - U - D - S - O - N - B - P - M zugeordnet sind. "Lud Son" - der Sohn Luds, ist ein mehrschichtiger Hinweis auf Dees starkes Interesse an Lud.

    Es gibt insgesamt zwei gängige Versionen, die Engelssprache auszusprechen. Die Methode des Golden Dawn ist die geläufigste, aber auch die umständlichste. Jeder henochische Konsonant, dem kein Vokal folgt, wird aus dem korrespondierenden hebräischen Namen des Buchstabens der erste Vokal angefügt. So wird beispielsweise das henochische "b" in dieser Ausspracheregelung, weil "Beth" der hebräische Name des Zeichens "b" ist, "be" ausgesprochen. "n" wird zu "nu" ausgehend von "Nun". Die Methode, jeden henochischen Buchstaben einzeln auszusprechen führt dann bei Westcott als Beispiel bei dem Wort "OOMDI" zu "Oh-Oh-Meh-Dah-Ih" oder beispielsweise "vabzir" wird zu "vau-aah-beh-zod-iih-reh", "Z" wird immer als "zod" ausgesprochen dabei. In der Publikationsreihe "Equinox" erschien Crowleys Variante der Aussprache, die uns bei den ersten beiden Schlüsseln sogar von ihm selbst gesprochen überliefert ist. Die Golden Dawn Variante des ersten Schlüssels möchte ich Ihnen hier zeigen:

Ol sonuf vaoresaji, gohu IAD Balata, elanusaha caelazod: sobrazod-ol Roray i ta nazodapesad, Giraa to maelpereji, das hoel-qo qaa notahoa zodimezod, od comemahe ta nobeloha zodien; soba tahil ginonupe pereje aladi, das vaurebes obolehe giresam. Casarem ohorela caba Pire: das zodonurenusagi cab: erem Iadanahe. Pilahe farezodem zodenurezoda adana gono Iadapiel das home-tohe: soba ipame lu ipamis: das sobolo vepe zodomeda poamal, od bogira aai ta piape Piamoel od Vaoan! Zodacare, eca, od zodameranu! odo cicale Qaa; zodoreje, lape zodiredo Noco Mada, Hoathahe IAIDA!

    Die Methode der Aussprache, die John Dee verwendete, unterscheidet sich natürlich gründlich von der des Golden Dawn und deren Nachfolger. Dee sprach das Henochische mit einem englischen Akzent aus, allerdings wissen wir heute nicht mehr genau, wie sein Englisch klang. Der einzige Mensch, der das Henochische in der richtigen Aussprache hörte, war Edward Kelley, der auch in dieser Sprache redete während der Sitzungen. Laycock rekonstruierte die Ausspracheregeln Dees und veranschaulichte sie in folgender Tabelle:

A - lang (betont) wie in lahm, kurz (unbetont) wie in Paste
B - unverändert, stumm wenn es zwischen m und einem weiteren Konsonanten steht, oder nach einem m als Abschluß steht
C - als k vor a,o,u; als s vor i,e (mit vielen Ausnahmen) und in Clustern: noncf = nonsf
CH - als k in fast allen Positionen, aber als ch am Ende
D - unverändert d in allen Positionen
E - wie langes e (betont), (unbetont) wie das englische bed
F, PH - unverändert f
G - hartes g vor a,o,u; als j vor i,e in Endpositionen, nach d und in Clustern
H - wie h. Stumm nach einem Vokal, denselben aber verlängernd
I, Y - betont wie langes i, unbetont wie im englischen bit. In Kombinationen wie "ai", "ei" oder "oi". Als y wenn es am Anfang steht.
K, L, M, N - alle unverändert in allen Positionen
O - betont wie in französisch mot, unbetont wie im englischen not. In Kombinationen "oi", "ou" oder "oo" wie bei fool
P - unverändert in allen Positionen außer PH
Q - wie kw, aber das Wort q wird als "qwa" ausgesprochen.
R - wie das englische r, kann aber auch gerollt werden
S - stimmloses s. An manchen Stellen kann es auch stimmhaft sein, wo es im Englischen eher passend ist
SH - stimmloses sch wie in "Schiff"
T - unverändert t
TH - englisches þ
U - entweder langes u oder kurzes u, bei Anfangspositionen "ju", als v oder w wenn es vor anderen Vokalen steht, und am Ende eines Wortes
X - wie unser bekanntes x
Z - stimmhaftes s wie im englischen zoo, an seltenen Stellen wie "zod".


    Meine eigene Version der Aussprache orientiert sich nüchtern an dem, was geschrieben steht. Ich bleibe so nah wie möglich am geschriebenen Wort bei der Aussprache und habe dabei entdecken können, daß selbst die wildesten Konsonantenanhäufungen in irgendeiner Art aussprechbar bleiben. Manchmal lehne ich mich etwas an die Aussprache Dees an, aber nur an ganz wenigen Stellen. Die Sprachmelodie des Henochischen variiert natürlich sehr stark, je nachdem welche Aussprachemethode Sie vorziehen zu gebrauchen.

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