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Die moderne Topographie der dreißig Æthyre - Teil 3

    ZIM - Der Æthyr der Ausübung: Hier lebt einer der Führer der sogenannten "großen weißen Bruderschaft" - Nemo - dem Sie begegnen werden. Der schweigende Beobachter der Menschheit", wie er auch genannt wird, pflegt in der Regel einen riesigen Garten, der symbolisch für das Multiversum steht, und dessen Pflanzen und Blüten jeweils für ein neues Mitglied dieser weißen Bruderschaft stehen. Diese universelle Bruderschaft besteht aus männlichen und weiblichen Wesen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, allen Wesen den Geist der Liebe und die spirituelle Natur ihres Wesens aufzuschließen und näher zu bringen. Das Handeln aus Mitgefühl ist unbedingte Voraussetzung, um über VTA hinaus zu wachsen. In dem Augenblick, in dem die Initiation in ZIM erfolgreich ist, werden Sie selbst zu einem Nemo. Es gibt drei Wege, die Sie als Nemo von diesem Moment an beschreiten können: Als Anhänger versuchen Sie, so gut es eben geht, die Prinzipien und die Konzepte, die Sie durch die intensive Beschäftigung mit der henochischen Magie begriffen und erlernt haben, im alltäglichen Leben umzusetzen. Als Liebender verbringen Sie den Rest ihrer Tage damit, anderen uneigennützig auf ihrem spirituellen Weg zu helfen. Ihr Leben wird gänzlich umgestülpt und Sie beschreiten den Weg des Lehrers und des Vorbilds für ihre Mitmenschen. Als Eremit entschließen Sie sich, ihr Wissen und ihre Einsichten weiterzugeben, behalten aber ihr privates Leben für sich selbst. Lao Tse ist eines der prominenteren Beispiele dieses Weges.

    LOE - Der erste Æthyr der Herrlichkeit: Einerseits leben in LOE die großen Führer der Hierarchie des Mitgefühls, die ihr Leben für andere gegeben haben, andererseits aber leben auch diejenigen Adepten hier, die den Abyss aus egoistischen Gründen oder aus Angst meiden. Alle die, die über VTA hinaus gelangen, aber noch zu wenig Mitgefühl entwickelt haben, verweilen hier in LOE. Wie in LEA wird Ihnen hier wieder das Mysterium Babalons begegnen, die auf einem wilden Tier reitet. Jedoch ist hier das Tier der "Herr über die Stadt der Pyramiden" und repräsentiert symbolisch ihre innere Göttlichkeit, die bereits mehr Selbstbewußtsein besitzt als vorher. Hier müssen die letzten Reste der Ichbezogenheit abgelegt werden und Sie werden empfinden, daß das Mitgefühl für andere eine heilige Aufgabe ist. Immer noch werden hier aber Reste des spirituellen Stolzes und Egoismus vorhanden sein. Auch die müssen eliminiert werden.

    IKH - Der Æthyr der Spannung: IKH ist der höchste Æthyr, den der menschliche Geist erreichen kann. Hier existiert eine gigantische Megastadt, die auch "heilige Stadt" genannt wird, die als die höchste mögliche Residenz des menschlichen Geistes manas gilt. Überall in diesem Æthyr spüren Sie eine unglaubliche Anspannung, als ob jetzt gleich irgendetwas bedeutungsvolles passieren würde - und doch passiert nichts dergleichen, und die Spannung bleibt erhalten. Ein Gefühl des bevorstehenden Untergangs läßt Sie erahnen, daß die letzten Reste der Persönlichkeit bald im Orkan des Abysses vernichtet werden. Eine Wesenheit, die den Ägyptern unter dem Namen Shu bekannt ist, kann Ihnen hier begegnen. Shu trennte einst den Himmel von der Erde, hier in IKH jedoch trennt er die strukturierte Manifestation von der chaotischen Schwärze des Abysses. Viele Engelswesen unterstützen Shu dabei und halten den Dämon Choronzon, der in ZAX existiert, davon ab, in die Æthyre vorzudringen. Bevor Sie den Abyss überqueren, ist es wichtig, hier so lange zu verweilen, bis die tiefe Angst vor dem formlosen Chaos in ZAX überwunden ist.

    Die für den Kausalkörper unüberwindbare Barriere ist im zehnten Æthyr ZAX lokalisiert und stellt eine Ausnahme unter den verschiedenen Übergängen dar, da diese Barriere die einzige ist, die in einem Æthyr direkt erfahren werden muß, um die feineren Bereiche zu erreichen. ZAX ist der grobstofflichste unter den Æthyren des geistigen oder spirituellen Dichtespektrums. Die spirituellen Ebenen sind der Tafel der Vereinigung zugeordnet, die aus dem schwarzen Kreuz zusammengesetzt ist. Der Energiekörper, mit dem diese Ebenen bereist werden kann, wird atma-buddhi genannt und ist für menschliche Begriffe formlos, ohne Gestalt. Der spirituelle Körper ist die direkte Emanation der monadischen Identität. Die spirituellen Ebenen bestehen aus der reinen Energie, die mit kreativem Potential erfüllt ist. Die spirituelle Ebene besitzt eine weitere Unterteilung, zwischen den letzten vier Æthyren und den unteren sechs, die allerdings mit demselben Energiekörper bereist werden können. Der Quantenschaum aus Zellen der Größenordnung der Planckschen Länge ist die physikalische Entsprechung der spirituellen Ebene. Brian Greene schreibt dazu im Buch "Das elegante Universum", Seite 158: "Es handelt sich um einen fremdartigen Bereich des Universums, in dem die herkömmlichen Begriffe links und rechts, hinten und vorn, oben und unten (und sogar vorher und nachher) ihre Bedeutung verlieren."

    ZAX - Der Æthyr des Einen mit einem großen Namen: Der "große Abyss" zwischen Form und Geist, in dem der Meister der Gestalt - Choronzon - existiert. ZAX ist die erste Stufe des buddhistischen Nirvana, weil dort jedes Ego wie durch einen Orkan einfach in kürzester Zeit zerstört wird. Choronzon personifiziert die Kräfte der Inkohärenz und der Auflösung, die die beiden Hauptqualitäten dieses Æthyrs sind. Da er der Meister der Form oder Gestalt ist, paßt sich Choronzon in seiner Gestalt immer demjenigen an, der es tatsächlich wagt, diesen Æthyr zu betreten. Um ZAX zu betreten, müssen Sie jegliche Persönlichkeit ablegen, mit der Sie sich identifizieren, weil sonst Choronzon dafür sorgt, daß diese aufgelöst wird - und das ist nicht unbedingt etwas erstrebenswertes. Reines Bewußtsein kann ZAX durchschreiten und um dies zu vollbringen, ist es erforderlich, den Geist zum Schweigen zu bringen, indem Sie in den Zustand des Samadhi eintreten, bevor Sie ZAX oder irgendeinen höheren Æthyr als ZAX zu betreten versuchen.

    ZIP - Der Æthyr für jene, die nicht sind: Der erste Æthyr, der im spirituellen Bereich liegt. Sein Name ist auf diejenigen bezogen, die ihre Persönlichkeitsstrukturen vollständig abgelegt haben, also ohne "Ego" sind. ZIP ist beeindruckend in seiner Schönheit. In diesem Æthyr gibt es einen "steinernen Palast", der entweder unter dem Namen "Stein der Philosophen" oder "Der Palast der Tochter des Königs" bekannt ist. Jener Stein verändert sich, je tiefer Sie in den Æthyr eintauchen, in eine wunderschöne Frau. Sie wird "die ewige Jungfrau", Shakti, Kundalini, Isis oder die Tochter Babalons genannt, und personifiziert den stark weiblichen Kraftstrom dieses Æthyrs. Der dunkle Aspekt der Weiblichkeit - Kali - wird in diesem Æthyr jedoch nur angedeutet. In ZIP erleben Sie, daß der Geist wirklicher ist als die Materie. Ananda ist hier stark zu spüren.

    ZID - Der Æthyr des eigenen inneren Gottes: So weiblich wie der Kraftstrom des Æthyrs ZIP ist, so männlich ist der Kraftstrom von ZID. In diesem Æthyr begegnen Sie dem heiligen Schutzengel, dem inneren göttlichen Funken oder auch ihrer inneren, spirituellen Natur, dessen "Kenntnis und Konversation" das Ziel der hohen Magie ist. Dieser innere göttliche Funke ist jedoch nicht zu verwechseln mit dem wahren Willen. Den wahren Willen lernen Sie kennen, indem Sie diesen inneren göttlichen Aspekt von sich er-leben.

    DEO - Der Æthyr der (spirituellen) Ichbezogenheit: Die Liebe ist in DEO das Hauptthema, von der es zwei Formen gibt: Die Selbstliebe und die Liebe für andere(s). Die erste Form der Liebe ist die spirituelle Ichbezogenheit eines Pratyeka Buddhas, die zweite Form kann sich durch das Mitgefühl manifestieren. Der Engel, der durch diesen Æthyr führt, ist weiblich. Die Göttin dieses Æthyrs ist Venus oder Shakti, die Göttin der Liebe und der kreativen Manifestation. Sie werden den Pratyeka Buddhas in diesem Æthyr ebenso begegnen. Ihr Erscheinen wird Sie an dasjenige der Adepten in VTA erinnern - diese Buddhas gehen innerlich von einer Art transzendentalen Solipsismus aus, der außer der eigenen Existenz alles andere als Illusion betrachtet. Die höheren Æthyre können nur von Bodhishattvas erreicht werden, die Pratyeka Buddhas können nicht über DEO hinausgelangen. Ein Bodhishattva erkennt Andere als existierend an und hilft ihnen dabei, ihm gleich zu werden.

    MAZ - Der Æthyr der Erscheinungen: In diesem Æthyr endet ihre Verstrickung mit der Folgekette. Erkennbar ist das unter anderem auch daran, daß die symbolische Sprache dieses Æthyrs darauf hinweist. Der Tempel in MAZ wird auch als eine riesige Urne gesehen, in der das verbrannte Karma liegt. Gerald Schueler erwähnt die drei verschiedenen Formen von Adepten, die hier personifiziert werden: Der weiße Adept, der seiner Umgebung gegenüber positiv reagiert. Der schwarze Adept, der seine Umgebung als Illusion oder als Leid erkennt und daher negativ auf sie reagiert, und der gelbe Adept, dem das mehr oder weniger gleichgültig ist. Diese drei Formen der Sichtweise umschreiben das sat-chit-anand des Buddhismus. Wenn Sie es bis hierher geschafft haben, kann man davon ausgehen, daß Sie ein Jivamukti sind, jemand der zu Lebzeiten die Befreiung erlangt hat.

    LIT - Der Æthyr der ohne höchstes Wesen ist: Hier existieren sämtliche Götter und höhere Wesen der Menschheit. Wenn Sie diesen Æthyr betreten, können Sie diese Götter und Göttinen in endlosen Reihen wie in Alleen auf Sockeln sehen. Diese Wege führen auf einen Berg, auf dessen Spitze ein leerer Sockel steht, der symbolisieren soll, daß es keine höchsten Wesen gibt, sondern immer wieder Hierarchien - in der fraktalen Mathematik ist deutlich zu beobachten, wie das gemeint ist. Das Symbol des Pfeiles ist am Himmel zu sehen, dessen Name "Der Pfeil der Wahrheit" ist. Seine Federn sind die der Maat, der Schaft ist von Amen, dem versteckten Gott, und seine Spitze ist der silberne Stern der Isis. Dieser Pfeil ist in der Symbolwelt Schuelers ein Zeichen dafür, daß es keine persönlichen Gottheiten gibt, sondern intelligente Kräfte der Ausrichtung, die an die Stelle der personifizierenden Konzepte treten.

    PAZ - Der Æthyr des bevorstehenden Ausdrucks: Hier sind männliche Kräfte und weibliche Kräfte miteinander vereint. Symbolisch erscheint dies in diesem Æthyr durch eine schöne, dunkle Frau und einen dunklen eher abstoßend erscheinenden Mann, die in einer wilden Umarmung vereint sind. Beide verletzen einander: Die Frau würgt den Mann und der Mann versucht die Frau zu zerfetzen. Die Frau ist Babalon und der Mann ist das Chaos - und der ewige Kampf zwischen Kosmos und Chaos bringt die verschiedenen Ebenen und Æthyre hervor, die unterhalb von PAZ liegen. Magisch betrachtet ist der Mann der Wille und die Frau die Liebe.

    ZOM - Der Æthyr der Selbsterkenntnis: In diesem Æthyr werden Sie zu dem, was in der modernen Magie "Magus" genannt wird. Hier lernen Sie außerdem, daß die gesamte objektive Wirklichkeit mit ihrem subjektiven Selbst zusammenhängt: Wie innen so außen. Das monadische ID des Menschen enthält in sich ein infinitesimales Bewußtsein und zugleich auch das infinite Universum. Das Symbol des Kreises mit dem Punkt in der Mitte ist hier erlebbar, mit dem feinen Unterschied, daß das Zentrum nirgendwo ist, während der Radius des Kreises einfach überall ist. Nachdem Sie im Æthyr ZID ihren wahren Willen kennengelernt haben, beginnen Sie in diesem Æthyr bewußt ihre Umgebung und sich selbst zu kontrollieren, d.h. Sie begreifen hier, wie Sie ihren wahren Willen manifestieren und umsetzen können. Das Gefühl der kreativen Freiheit ist in diesem Æthyr deutlich spürbar.

    ARN - Der Æthyr der Erfüllung: Dies ist der Æthyr der Wesenheit, die Babalon genannt wird - der Name Babalon bedeutet übersetzt "Die Anziehung des Schalles" und ist ein Hinweis auf das, was in diesem Æthyr erlebt wird. Babalon ist die Personifikation der äußerst starken Anziehung, die zwischen dem Selbst und dem objektiven Nicht-Selbst existiert. Die Symbolsprache der Ägypter beschrieb das Selbst als geflügelte Sphäre und das Nicht-Selbst als die Göttin Nut, die die Welt als Nachthimmel umspannt. Die gesamte Atmosphäre des Æthyrs ist von intensiven Glück und Ekstase erfüllt. In ARN werden Sie mit der ultimativen Dualität konfrontiert - dem Ursprung aller Dualismen. Das Ergebnis ist der Zustand des Nirvikalpa.

    LIL - Der erste Æthyr: LIL ist der erste Æthyr der Nondualität und der höchste erreichbare Æthyr für den Menschen. In der ägyptischen Symbolsprache, nach thelemitischer Interpretation, ist das Symbol des Æthyrs das zahme Tier als Hoor-pa-Khrat oder Harpokrat.

    Die letzte Barriere ist für den Menschen unüberwindbar. Oberhalb von LIL befinden sich noch weitere 18 "himmlische Regionen", die allerdings in der neueren Rezeption der Engelsmagie unbekannt sind. Diese achtzehn Himmel lassen sich immerhin in drei Teilbereiche unterteilen, die aus je sechs dieser Himmel bestehen.

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