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Über den Flug der Seele

    Der folgende Artikel ist eher aus nostalgischen Gründen noch online - ich würde heute einige Dinge vollkommen anders beschreiben. Wenn ich irgendwann einmal Lust dazu habe, werde ich das sicher auch tun. Bis dahin bleibt der Artikel als solches bestehen.

    Innerhalb des Tierreiches gibt es verschieden stark ausgeprägte Individualseelen. Es läßt sich beobachten, daß die Individualseele stärker ausgeprägt ist bei Einzelgängern und schwächer bei Schwärmen und Staaten. Ein Tier einer speziellen Gattung ist immer zuerst eine Ausprägung des jeweiligen Tiergeistes und erst danach kommen individuelle Unterschiede, Vorlieben und Abneigungen. Der Schamane hat mit dem Krafttier den Kontakt zum Tiergeist der Gattung und nicht zu einer einzelnen Tierseele. Mit dementsprechendem Respekt ist das Krafttier zu betrachten.

    Zugvögelschwärme besitzen andererseits eine äußerst stark ausgeprägte Kollektivseele, die sich im Schwarm ausdrückt. Das einzelne Individuum geht innerhalb des Schwarmes auf und wird ein Teil davon. Der Schwarm an sich ist sehr langlebig. Zwar sterben die Individuen nach einer gewissen Zeitspanne, aber der Schwarm bleibt über das einzelne Individuum hinaus bestehen. Die Nachkommen werden in demselben Schwarm hineingeboren. In großem Maßstab geschieht das bei jeder Tierart. Der Gedanke liegt natürlich nahe, daß es sich bei dem Menschen ebenso verhält. Die Erklärung dafür liegt in der speziellen Obsession der jeweiligen Tierart.

Die Artfolge der Inkarnation sagt aus:
Seelen inkarnieren sich nach der jeweiligen speziellen Obsession.

    Die Obsession der einzelnen Tierart äußert sich in Verhalten, Aussehen, Spezialistentum und Lebensraum. Analog kann dies auch am Menschen erkannt werden. Einzelne Arten verändern sich deshalb über viele Jahrmillionen kaum weiter, weil der Wunsch nach Veränderung nicht stark genug ist, organisch zu werden. Nachweislich gibt es in Evolutionsgeschichte Plateaus, in denen sich längere Zeit kaum etwas ändert, und Stufen, in dem in kurzer Zeit starke Änderungen auftreten. Der Wunsch nach Veränderung wird auch beeinflußt durch äußere Faktoren wie Nahrungsangebot, natürliche Feinde, ökologische Bedingungen usw. und durch innere Faktoren wie das Alter der Tierseele oder deren Willen. Klassische Vertreter der Wunschlosigkeit sind die lebenden Fossilien. Je nach Alter der Tierseele ist die Lebensspanne der Individuen länger oder kürzer. Elefanten, Schildkröten, Aras und Geier besitzen eine sehr alte Tierseele und werden daher auch um einiges älter als zum Beispiel Mäuse, Hirsche oder Wölfe. Natürlich gibt es für alle erwähnten Sachverhalte auch Ausnahmen.

    Naturgeister können nach ihrer Stärke oder ihrer Spezialisierung unterteilt werden. Es gibt Pflanzengeister, Quellgeister, Felsgeister, Baumgeister und noch viele andere Arten der Geister.

    Es können keine Aussagen darüber getroffen werden, ob Geister sich in einem ähnlichen Evolutionsprozeß befinden wie deren materielle Genossen. Sie sind mythische Wesen die in der schamanischen Reise gesehen werden. Die kleinste Einheit dieser Geister lebt in einzelnen Tieren, Pflanzen oder Steinen. Lichtungen, Weiher, Baumgruppen, Kraftplätze usw. stehen eine Stufe höher und haben unter sich viele kleine Einzelgeister. Oft stehen diese Geister mit anderen Geistern dieser Kategorie in Verbindung. Zu beobachten ist dies besonders bei Kraftplätzen und Keltenschanzen. In der nächsthöheren Kategorie sind Wäldchen, Hügel, Berge oder Täler anzusiedeln. Diese Geister wirken sich auf die dortige Umgebung sehr stark aus. Manchmal sind sie genau begrenzt, doch die Einflußgebiete können sich überlappen. Große Wälder, Flüsse, Berge haben sehr starke Geister (bayrischer Wald, Schwarzwald, Donau). Noch größer sind Landstriche und Gebirge. Stufen zwischen den Landstrichen und der gesamten Erde könnten sein: Länder, Subkontinente, Kontinente, Ozeane, Inseln, Regionen (Arktis, Antarktis) und Hemisphären.

Alles ist Nichts
Nichts ist wahr
Alles ist erlaubt
Es gibt möglicherweise keine absoluten Wahrheiten

    Bisher bewegten sich die Gedanken auf leicht verständlichem Terrain. Es ist an dieser Stelle aber unbedingt erforderlich, über die Natur des wahrgenommen Universums zu reflektieren.

    Zuerst muß einmal geklärt werden ob der verneinende oder der bejahende Ansatz der Betrachtungsweise angebracht ist. Der verneinende Ansatz verneint die Existenz des Universums und weist dem gesamten Universum und allem, was wir wahrnehmen, eine illusionshafte Natur zu. Aufgrund der Subjektivität der Wahrnehmungen wird das vermeintlich objektive Universum zerbröselt in viele persönliche Universen, wodurch die Illusion des Universums bewiesen ist.

    Der gegenteilige, bejahende Ansatz billigt allen Wahrnehmungen und allen Phantasien eine reale Existenz zu: "Alles existiert, es stellt sich nur die Frage wo?". In letzter Konsequenz ist es einerlei, wie das Universum betrachtet wird. Was alleine zählt ist die magische, schamanische Praxis. Im bejahendem Ansatz wird die Großartigkeit des magischen Denkens unterstrichen. Im verneinenden Ansatz wird dasselbe Denken als Grundlage allen Handelns definiert. Der magische Gedanke erscheint erst dann in seiner wahren, unerhörten Größe, wenn erkannt wird, daß Realitäten geschaffen und manipuliert werden können. Wenn Hermes Trismegistos schreibt: "Was unten ist, ist wie das, was oben ist", dann deutet er auf die wahre Alchymie der inneren Umwandlung und der daraus resultierenden Veränderung im subjektiv/objektiv wahrnehmbaren Universum hin. Zeit ist in diesem magischen Spiel eine der flüchtigsten und veränderlichsten Komponenten. Solange die Existenz in einem physischen, greifbaren Körper definiert ist, wird Zeit als etwas verschieden langes oder intensives, vergehendes wahrgenommen. Eine Sekunde kann eine Ewigkeit sein und ein Jahr wie im Flug verstreichen. Eines ist aber bemerkenswert: Der Geist ist nicht an die lineare Natur der körperlichen Entwicklung gebunden. Er kann die Vergangenheit und die Zukunft bereisen, andere Welten besuchen, die der Physis verschlossen bleiben.

    Da sich beim Eintritt des Todes der Geist vom Körper löst, gelten für die Wahrnehmungen die Gesetze der Geisterwelt. Zeit als solches wird völlig anders wahrgenommen. Der Geist kann in alle Zeiten reisen und unterliegt nicht länger den Naturgesetzen. Es tritt Gleichzeitigkeit ein. Ein Paradoxon, das mit den Mitteln der Logik nicht mehr erfaßt werden kann. Einen Vorgeschmack bieten die schamanischen Reisen, in denen Zeit eine eher untergeordnete Rolle spielt. In dieser Zeitlosigkeit existieren sämtliche Geister. Aufgrund dieser Überlegungen ist es falsch zu sagen, jemand re-inkarniert sich. Zwar ist es vom organischen Ablauf her richtig, vom spirituellen Standpunkt aus aber nicht. Alle Inkarnationen eines Geistes sind aus der Sicht der Geisterwelt gleichzeitig existent. Auf jeden Fall werfen diese Überlegungen ein neues Licht auf Sheldrakes morphogenetische Felder.

     Innerhalb der Magie und des Schamanismus wird ein steiler Pfad der Selbsterkenntnis beschritten. Das erfahrbare Universum wird in seiner Gesetzmäßigkeit erkannt und zugleich das Innere ausgelotet. Wohlgemerkt handelt es sich bei den erwähnten Gesetzmäßigkeiten nicht um Naturgesetze, sondern um die Gesetze, die in dem persönlichen Universum des einzelnen Magiers vorherrschen. Dabei werden Poppers Welt 1 und Welt 2 angesprochen.

     Wünsche, Obsessionen und andere psychische Ecken und Kanten beeinflussen das subjektive Wahrnehmen des Universums. Jedes dieser subjektiven Universen folgt ganz eigenen Gesetzen. Hat der Schamane diese Gesetze in seinem eigenen Universum erkannt, lernt er diese auf andere Universen anzuwenden und zu extrapolieren. Dabei helfen ihm natürlich seine Geister. In schamanischer Behandlung verändert der Schamane die Universen der Klienten durch seine Aktionen. Die Erkenntnis der Gewißheit ist von elementarer Wichtigkeit. Ohne diese Erkenntnis können die Gesetze nur rudimentär verstanden oder angewendet werden. Erkennt der Magier oder der Schamane seinen eigenen Willen, steht ihm buchstäblich nichts mehr im Wege. Diese Erkenntnis läuft nicht auf die übliche "Ah ja, jetzt weiß Ich's" Masche ab, sondern ist ein sich langsam einschleichendes Erkennen. Eine Art Gefühl, "genau das richtige zu machen". Dabei verändert sich das Gefühl, je nachdem ob der Schamane im Augenblick seinem Willen folgt, oder nicht. Folgt er ihm nicht, ist er unausgeglichen und nicht in seiner Mitte zentriert. Das gilt selbstverständlich auch für Nichtschamanen. Solange man intuitiv seinem Willen folgt, ist man in sich ruhig zentriert. In der esoterischen Szene wird über diesen einfachen Sachverhalt viel zu viel Aufhebens gemacht, und auch eine ganze Menge Kohle.

Der Seelenflug nach dem Tod

    Langsam kann der Seelenflug besser erfaßt werden. Aus den vorhergehenden Ausführungen können folgende Ableitungen gezogen werden: Die Religionen haben auf eine ganz eigene Weise recht, wenn sie behaupten, daß das Ziel der Seele ist, mit der Gottheit zu verschmelzen, sich zu vereinigen. Die Verschmelzung findet mit dem transzendentalen Ich, dem magischen Ich, welches alle Inkarnationen aus seiner Sicht gleichzeitig "laufen hat". Gott wird mit dem Magischen Ich identifiziert - daher kann von einem transzendentalen Solipsismus gesprochen werden. Was ist aber nun mit den Kontakten mit verstorbenen Personen, die den Folgerungen scheinbar Widersprechen? Die Anatomie der Seele in fast allen Kulturen geht von mehreren Seelenteilen aus. Das Phänomen Leben impliziert eine Art Zusammenhalt aller Seelenteile und organischen Teile eines Organismus. Solange dieser Zusammenhalt gewährleistet ist, lebt der Organismus. Selbst wenn Teile ausfallen, muß dies nicht sofort lebensbedrohlich sein. Erst wenn überhaupt kein Zusammenhalt zwischen Seele und Körper existiert, stirbt der Organismus (streng genommen kann akutes Organversagen auch auf Seelenverlust zurückgeführt werden, praktikabel ist diese Annahme aber nicht). Natürlich stirbt der Organismus ebenso bei starken Verletzungen des physischen Körpers, doch interessiert in diesem Moment eher die Seele. Beim Tod der Kreatur löst sich die Bindung zwischen Körper und Geist. Dabei teilt sich die Seele in ihre jeweiligen Einzelteile auf. Welche Einzelteile eigentlich existieren ist strittig, und kann ich hier auch nicht beantworten. Innerhalb der schamanischen Seelenarbeit habe ich es jedoch mit verschiedensten Seelenteilen zu tun. Der magische Pfad der Selbsterkenntniss ermöglicht es, sehr viele Teile nach dem Tode zusammenzuhalten, die sich sonst zerstreuen würden. Je nachdem, wie weit fortgeschritten der einzelne Magier auf seinem Weg ist, desto länger kann er diesen Zustand post mortem aufrechterhalten. Unentwickelte Individualkosmen zerstreuen sich bereits kurz nach dem Tod. Sie inkarnieren sehr schnell wieder in analogen Organismen. Etwas weiter Fortgeschrittene können den Verband einige Stunden, Tage oder Wochen (in unserem Zeitbegriffe) aufrechterhalten, bevor sie sich in Einzelheiten verlieren. Meister halten "immer" und können bewußt entscheiden, welche Inkarnation sie besuchen möchten. Sie haben den Kontakt mit ihrem wahren Ich hergestellt, und haben die Identität ihres Willens mit dem Wahren Willen festgestellt.

Es gibt möglicherweise keine absoluten Wahrheiten!



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