Die schamanische Extraktionstechnik
Schamanische Extraktion bedeutet eine energetische Reinigung des Energiekörpers des Klienten durch Saugen, Herauszerren, Verjagen oder andere "desinsektierende" Tätigkeiten. Fragen Sie ihre Verbündeten, wie Sie selbst extrahieren sollen und lassen es sich genau erklären. Die schädliche Energie im Energiekörper des Klienten stellt sich innerhalb der schamanischen Reise oft insektenförmig oder amphibienförmig dar.
Das Extrakt sollte niemals mit bloßen Händen berührt werden ohne Schutzmaßnahmen ergriffen zu haben, wie beispielsweise die Imagination von Bleiplatten oder Handschuhen. Die Notwendigkeit, sich bei Extraktionen zu schützen, scheint oft unterschätzt zu werden. Wie wichtig das ist, erlebte ich irgendwann Mitte der 90er Jahre selbst: Nach einer schamanischen Sitzung, in der ich fahrlässigerweise nicht aufmerksam genug war und meine Hände nicht schützte, erlebte ich drei Stunden später, wie die Krankheitssymptome der Klientin sich in meinen Händen und Armen zeigten. Ich konnte diesen Fehler schnell ausmerzen, die Lektion jedoch saß.
Damit dürfte Ihnen auch klar sein, daß die Saugtechnik zu den gefährlichsten schamanischen Extraktionstechniken zählt, da Sie das Extrakt mit ihrem Mund aus dem Energiefeld des Klienten extrahieren. Gesaugt wird häufig nicht direkt, sondern über ein Medium wie dem Trommelstock oder einem speziellen Röhrchen, einer Feder oder dergleichen. Ich selbst nutze diese Saugtechnik nur dann, wenn ein spezieller Verbündeter in mich gefahren ist und in der Sitzung präsent ist. Sein Name wird mit "Der Verschlinger" übersetzt.
Es ist unabdingbar, vor und nach einer schamanischen Sitzung eine Reinigung auszuführen, sie kann während der rituellen Abgrenzung und Erzeugung des schamanischen Zeitrahmens eingeflochten werden. Bei energetischen Arbeiten wie Extraktionen ist die Reinigung ein wichtiger Teil dieser Tätigkeiten. Wasser als Ableitungsmittel störender und schadhafter Energien hat sich nicht nur im klassischen Reiki bewährt. Das bewußte Händewaschen ist für mich fester Bestandteil vor und unbedingt nach einer Extraktion während einer schamanischen Sitzung.
Da ich mein ganzes Leben im Flußbett des Lechs verbringe und auch dort schamanisch aktiv bin, entsorge ich das Extrakt im nahe gelegenen Fluß oder in speziell dafür vorbereiteten Kristallwesen, die sich dazu einverstanden erklärt haben. Wenn Sie keinen Fluß in deiner Umgebung haben, dafür aber beispielsweise einen erloschenen Vulkan oder das Meer, ist es naheliegender, wenn Sie die dort wohnenden Geister kontaktieren, bevor Sie versuchen, einen Flußgeist zu finden. Es zeugt nicht von guten Manieren, den extrahierten Müll den Naturgeistern einfach so vor die Füße zu werfen mit der Haltung, die würden das schon richten.
Falls Gehilfen zugegen sind, die trommeln oder andere Hilfestellung geben, dann müssen diese ausreichend vor den Energien, die freigesetzt werden, geschützt werden. Also zum Beispiel die Gehilfen nicht in die Richtung positionieren, in die man das Extrakt schleudert.
Der Placebo-Effekt ist eine jahrtausendealte Entdeckung des Schamanismus. Beachten Sie dies bei schamanischen Sitzungen. Wenn der Klient einen materiellen Gegenstand mit der schadhaften Energie assoziieren kann, ist der Effekt um ein vielfaches besser. Die Technik des schamanischen Saugens eignet sich für trickreiche Taschenspieler. Der Schamane gilt auch oft als Trickster. Allerdings erfordert das Saugen bereits viel Erfahrung und sollte nicht vom Anfänger durchgeführt werden.
Ich kenne zwei keltische Varianten, mit einer Wesenheit umzugehen, die extrahiert werden muß. Beide sind mit sehr viel Vorbereitungsarbeit verbunden und erfordern dafür aber im Nachhinein nicht mehr viel Zeitaufwand. Die erste Variante ist die Extraktion durch Vertreibung. Geister lassen sich einschüchtern, indem sie bedroht werden. Als Beispiel folgende fiktive Form eines Zauberspruches dieser Art:
Bei der Kraft des Bären, fahre aus!
Bei der Kraft des Adlers, fahre aus!
Bei der Kraft der Stürme, fahre aus!
Bei der Kraft der Donau, bei der Kraft des Lechs und der Wertach,
Bei der Kraft der Zwerge und Alben,
Bei der Kraft von Wotan, Thor, Loki,
Bei der Kraft von Fenris, Nidhögg, Naglfars und der Nornen
FAHRE AUS!
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Jede dieser Anrufungen muß selbstverständlich gut vorbereitet werden. Die zur Unterstützung angerufenen Geister sollten um Erlaubnis gebeten und gegebenenfalls in irgendeiner Form besänftigt oder sogar paktiert werden. Schamanen sind nicht nur Mittler zwischen den Welten, sondern auch knallharte Händler mit den Geistern. Zahlreiche vom Christentum teils schwer pervertierte Überlieferungen ranken sich um den Pakt mit Geistern - der christliche Teufelspakt dürfte wohl jedem ein Begriff sein. Kein Geist wird es lange im Körper des Klienten aushalten, wenn er mit geballter Kraft von vielen Geistern konfrontiert wird, und es vorziehen, das Weite zu suchen. Die Formel kann natürlich rhetorisch ausgefeilt werden, um sie zum Ende hin noch zu steigern. Der Schamane richtet seinen schamanischen Zeiger (beispielsweise den Trommelstock) auf den Eindringling und fängt an, den Geist zu bedrohen. Falls das nicht funktionieren sollte, gibt es noch eine weitere Form der Zauberei, das Zerlegen. Der Eindringling wird in viele kleine Teile zerfetzt und über das ganze Land verteilt. Das hört sich (fiktiv) dann so an:
Ein Teil von Dir in die Donau!
Ein Teil von Dir in die Wertach!
Ein Teil von Dir in den Lech!
Ein Teil von Dir in die Alp!
Ein Teil von Dir auf den Kaiserstuhl!
Ein Teil von Dir in den Bodensee!
Ein Teil von Dir in den Schwarzwald!
Ein Teil von Dir in die Nordsee!
Ein Teil von den Krankheitsdämonen fortgenommen!
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Auch hier muß mit jedem angerufenen Geist ein guter Kontakt hergestellt werden, bevor die Formel in irgendeiner Art wirksam werden kann. Mit jeder Anrufung rupft der Schamane ein Stück des Eindringlings aus und wirft es mit einer Geste an den bezeichneten Ort, ihn sich dabei kurz vorstellend.
Entstehende energetische Löcher und Defizite müssen danach gefüllt werden. Womit, erklären Ihnen die Geister. In der Regel jedoch durch odische Energie. Einige Heiler benutzen ausschließlich eigene Vitalkraft dazu - ich bitte mein Krafttier darum oder benutze Runenkraft oder die Chaossphäre. Eine ganzkörperliche Auramassage ist ein guter Tip. Das Benutzen eigener Energie ist zwar in Ordnung, aber auf lange Sicht eher schädlich für Sie, solange Sie nicht für adäquaten Ausgleich sorgen können. Was sich dafür auch wunderbar eignet, ist Reiki. Ihnen wird inzwischen wohl klar sein, daß ich damit sicher nicht die Sorte Reikipraktizierende anspreche, die mal eben schnell im Hauruckverfahren Reikieineinweihungen und Meistergrade online oder per Ferneinweihung wie Briefmarken sammeln, sondern Reikipraktizierende, die bei einem vertrauenswürdigen Lehrer erlernt haben, diese Reikikraft fachgerecht anzuwenden.
Ein sehr wichtiger Aspekt bei schamanischen Sitzungen sollte auch das eigene Wohlbefinden sein. Wenn Sie nach einer Sitzung körperlich geschafft sind, ist das in Ordnung. Wenn Sie geistig ausgelaugt sind, haben Sie etwas falsch gemacht und sollten ihre Technik überprüfen. Möglicherweise konfrontiert eine schamanische Sitzung Sie mit ihren eigenen Problemen. Dann ist es unbedingt notwendig, daß Sie sich mit sich selbst auseinandersetzen, die Problematik angehen und schamanische Unterstützung bei erfahrenen Schamanen suchen, auch wenn Sie bereits erfolgreich mit Klienten arbeiten.
Es ist sehr wichtig, in diesem Zusammenhang anzumerken, daß nicht jeder dazu in der Lage ist, eine schamanische Befunderhebung für sich selbst durchzuführen. Es handelt sich um eine Art Betriebsblindheit - die ich nicht auf das Helping-Syndrom zurückführe, wie es gelegentlich angedeutet wird. Die Geister tendieren eher dazu, Heilungen für Sie selbst plötzlich und ungefragt durchzuführen. Daher ist es für aktive Schamanen wichtig, innerhalb einer schamanischen Trommelgruppe zu sein oder andere schamanisch tätige Menschen zu kennen. Wenn Sie regelmäßig Klienten annehmen ist es überhaupt eine gute Idee, sich gelegentlich bei einem schamanisierenden Kollegen zu melden, um sich schamanisieren zu lassen. Niemand ist ohne Fehler. Im Laufe der Monate sammelt sich immer irgendein energetischer Dreck im Energiekörper an, der beseitigt werden sollte.
Selbstheilungen können auch durch verschiedene Körperhaltungen, die Felicitas Goodman entdeckt hat, erreicht werden. Ich selbst habe sehr gute Erfahrungen mit der Bärenhaltung machen können. Auch der bewußte Umgang mit den eigenen Körperenergien durch Qi Gong oder Tai Ji ist sehr empfehlenswert.
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