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Über die Bannung

    Das Wort Bann stammt ethymologisch vom germanischen *banna- (m) = "Aufgebot, Befehl, Bann" ab. Im altnordischen bedeutet bann (n) "Verbot" und das Verb "bannen" ist auf das germanische *bann-a- "aufbieten, gebieten" rückführbar. Weitere Bedeutungszweige sind: "feierlich sprechen", "bezaubern, beschwören" (russisch) und im griechischen "ich sage, behaupte, befehle".

    Was geschieht eigentlich, wenn ein Magier vor einem Ritual eine Bannung durchführt, oder hinterher beispielsweise durch Lachen zu bannen versucht? Prinzipiell ist die Bannung eine Art Grenze, die zu ziehen ist, zwischen normaler Realität und der Realität des magischen oder schamanischen Rituales. Als Einleitung zu magischen Ritualen reinigt die Bannung den Magier von den alltäglichen Gedanken und Einflüssen und konzentriert die Kräfte auf das nachfolgende Ritual. Der Alltag wird also sozusagen gebannt. Nach dem Ritual dient die Bannung sowohl der abschließenden Grenzziehung, als auch der Erdung der magischen Kräfte, die beschworen oder manipuliert worden sind und der Wiederherstellung des Alltagsbewußtseins aller Teilnehmer. Anders ausgedrückt: Die Erdung des magischen Willens in unsere Wirklichkeit hinein - der letzte Anstoß des Prozesses des organisch Werdens des Willens, das Entlassen der Geister. In der magischen Praxis muß ich aber immer wieder beobachten, daß gerade der letzte Zweck oft nur unvollkommen realisiert wird.

    Diese Art der Grenzziehung hat auch Konsequenzen im sogenannten "feinstofflichen" Bereich. Im Alltag herrscht in der Regel ein ziemliches Durcheinander verschiedener Energien und Gedanken. Das Durchführen einer Bannung sorgt für eine Art Initialisierung der Energien. Der Ritualraum wird von Alltagsgedanken gereinigt und auf den folgenden magischen Zweck vorbereitet. Beim schamanischen Arbeiten werden die Verbündeten noch während der Bannung in den Raum gerufen. Damit hebt sich der Ritualraum von den anderen Räumen aus Sicht der Geister energetisch ab, magisches oder schamanisches Arbeiten wird vereinfacht und leichter durchführbar. Die anschließende Entlassung hat zum Ziel, diesen Zustand wieder aufzulösen. Menschen, die einen separaten Raum zur Durchführung ihrer Sitzungen und Rituale besitzen, sind mit einem zusätzlichen Problem konfrontiert. Sie müssen dafür sorgen, daß in dem initialisierten, gereinigten Raum keine ungewollten Energien oder Wesenheiten landen, was eine tiefergehende Beschäftigung mit den energetischen und kampfmagischen Zusammenhängen erforderlich macht oder einen guten Kontakt mit den Verbündeten voraussetzt. Der Glaube als Technik und nicht als Dogma ist dabei das wichtigste Werkzeug, wie überhaupt im Schamanentum oder der Magie.

    Einige Formen der Bannung befassen sich eher mit der Dienstbarmachung, der Kontrolle der betroffenen Energien, oder der Einbettung in räumliche und zeitliche Grenzen. In allen Kulturen ist und war es üblich, Geister in materielle Gegenstände zu bannen oder zu binden. Jeder kennt die Geschichten um den Djinn in der Flasche. Die Bannung eines Geistes in einen Gegenstand hat dabei eher die Begrenzung und Kontrolle des Geistes im Sinne, während die Bindung des Geistes weniger rigoros beschränkt, und eher auf gegenseitigem Einverständnis beruht. Es macht wenig Sinn, den Geist einer Krankheit nur zu binden. Da er schädlichen Einfluß auf den Menschen ausübt, ist es besser, ihn in seine eigene Welt zu bannen. Verbündete des Schamanen müssen, je nach Natur der Verbündeten, entweder gebunden oder gebannt werden. Beim Krafttier wiederum wäre eine Bannung oder ein Binden eher unhöflich.

    Eine Bannung (=Unterwerfung) eines Verbündeten kann sehr gefährlich sein, und erfordert viel Kraft und Wissen vom Ausführenden. Verbündete, die gebannt werden müssen, sind bereits an den Magier gebunden, aber noch unkontrolliert und wild. Die schamanischen Geister nepalesischer Schamanen beispielsweise bedürfen langer und harter Arbeit, bis sie vom neuen Schamanen kontrolliert werden können. Daß Geister unkontrolliert agieren können, kann jeder bestätigen, der sich intensiver mit Besessenheitstrancen beschäftigt - praktisch, nicht theoretisch. Das Loslassen jedweder Kontrolle ist ein entscheidender Faktor der Besessenheit. Eine Nutzbarmachung der Trance für die Gemeinschaft und eventuell auch zum Schutz des Schamanen zu erreichen, ist ein unter Umständen langwieriger Prozeß. Ich brauchte drei Jahre, bis einer meiner Verbündeten, die ich in mich rufen kann, wenigstens einfache deutsche Sätze aussprechen konnte. In der Anfangsphase sprach er alle Anwesenden schlicht in seiner eigenen Sprache an, die leider niemandem außer ihm - und mir, wenn er sie spricht - verständlich ist, soweit ich es nachvollziehen kann. Geister, die sich in der Besessenheit äußern, können manchmal unkontrolliert vom Körper des Schamanen Besitz ergreifen. Mit dem Lauf der Zeit lernt der Schamane, diese Zustände zu beherrschen und zu kontrollieren, womit ich wieder bei der Bannung angekommen bin.

    In schamanischen Ritualen, wie sie häufig in neuerer Zeit in den postindustriellen Gesellschaftsformen praktiziert werden, gibt es mehrere Formen der Bannung. Das Räuchern mit Salbei oder Wacholder dient sowohl der Reinigung, als auch der Bannung. Die Aura wird von den alltäglichen Verunreinigungen gesäubert. Die Handlung bringt auch eine Abgrenzung zum Alltag mit sich, sowohl vom Schamanen als auch vom Klienten oder der Gruppe. Das Trommeln vor dem Beginn einer schamanischen Sitzung dient sowohl zur Abgrenzung und damit also zur Bannung des Alltags, als auch zur Herbeirufung der Verbündeten und helfenden Kräfte, wobei der russische Bedeutungszweig des Wortes "Bannung" - "herbeirufen, beschwören" zum Tragen kommt. In chaosmagischen Ritualen kommt dabei gerne das "Gnostische Pentagrammritual" oder die "IAO - Formel" zur Verwendung. Andere Rituale dieser Kategorie sind: "Die Mittlere Säule", "das (kleine) Pentagrammritual". Solche Rituale können jedoch auch zur Evokation verwendet werden, ähnlich wie bei schamanischen Ritualen.

    Die Bannung einer Wesenheit oder eines Geistes aus einem Raum oder einem Körper wird eher unter der Bezeichnung Exorzismus oder Extraktion geführt, obwohl es sich natürlich auch um eine Bannung im engeren Sinne des Begriffs handelt. Der Eindringling wird aus dem Körper herausgezogen, geschnitten oder gerissen und zumeist ins Wasser geworfen. Mit anderen Worten: Der Geist wird aus dem Körper ins Wasser gebannt. Analoges gilt für Räume oder geographische Gebiete. Die energetischen Defizite werden mit Lichtenergie oder mit zurückgebrachten Seelenteilen quasi aufgefüllt. Bei räumlichen Exorzismen ist bemerkenswert, daß der Geist, der einen Raum oder ein Gebäude heimsucht, am besten durch eine komplette Renovierung beseitigt werden kann. Die energetischen Eindrücke befinden sich in der Verputzung des Raumes. Eine Entfernung des alten Putzes und ein anschließendes neues Verputzen löst das Problem mit hoher Wahrscheinlichkeit.


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