Das Hohe Selbst
Von den beiden anderen Selbsten getrennt existiert das Hohe Selbst - Aumakua. Der Begriff bedeutet übersetzt Älterer, elterlicher, absolut vertrauenswürdiger Geist. Es ist schwierig, das Hohe Selbst richtig zu beschreiben. In eigentlich allen monotheistischen Religionen wird es schlicht mit Gott gleichgesetzt - in der alltäglichen Umsetzung des Gebetes, nicht unbedingt in der theologischen Grundlage der Lehren. Die Gebete und Bitten werden an das Hohe Selbst gerichtet, welches die Macht besitzt, große Dinge zu bewirken. Die Energieform Mana Loa ist, so vermutet Long, in etwa mit der Energiestärke der starken Kernkraft zu vergleichen. Das Hohe Selbst, so wird im Huna angenommen, bleibt in seinem sehr leichten Energiekörper und tritt nur äußerst selten in einen physischen Leib ein. Der Energiekörper gleicht den Energiekörpern der beiden anderen Selbste. Das Hohe Selbst ist mit dem Schutzengel gleichzusetzen. Tierarten besitzen kein individuelles Hohes Selbst, so wie die Menschen. Sie haben ein kollektives Hohes Selbst. So haben alle Steinadler beispielsweise ein einziges Hohes Selbst - das im schamanischen Arbeiten und in der Reise dann als Steinadler auftaucht und mit dem Menschen zusammenarbeiten kann. In meinen Texten über das Krafttier nenne ich diese Hohen Selbste dann Totemtiere. Ein Hohes Selbst kann von uns weder verletzt noch von irgendeinem Ereignis in unserer Wirklichkeit beeinträchtigt werden. Die Kräfte mehrerer Hohen Selbste können gebündelt werden, wenn sich Menschen zusammenfinden, die eine gemeinsame Motivation besitzen, etwas erreichen zu wollen. Dabei bildet sich ein Wesenskomplex, der als Poe Aumakua bezeichnet wird - eine Zusammenschließung oder Gemeinschaft hoher Selbste.
Um mit dem Hohen Selbst in Kontakt treten zu können, müssen das Mittlere und das Untere Selbst in Harmonie zusammenarbeiten. Der Wille und der Wunsch des Mittleren Selbstes muß mit Vitalkraft versehen vom Unteren Selbst dem Hohen Selbst übergeben werden. Zwischen dem Unteren Selbst und dem Hohen Selbst besteht eine Aka-Verbindung, die jedoch bei schlechter Zusammenarbeit unterbrochen werden kann. Auch das schlechte Gewissen des Unteren Selbstes kann dazu führen, das Gebete nicht erhört werden - also nicht beim Hohen Selbst ankommen. Einen weiteren Weg, mit dem Hohen Selbst in Kontakt zu treten möchte ich nun beschreiben - er ist ein bißchen anders als das Gebet, aber sehr direkt. Es fängt an wie ein Spiel. Einen weisen Lehrer zu kennen, der uns unterweist oder einfach nur mit seinem Rat zur Seite steht, ist auch im Schamanismus wie ich ihn kenne, nicht ganz unbekannt. Bei der Reise zum eigenen Lehrer kann dieser Kontakt direkt und schnell hergestellt werden. Nun, wenn Sie aber nicht reisen wollen oder können, gibt es einen noch einfacheren Weg, der auch mit dem Niederen Selbst arbeitet. Sie tun einfach so, als ob Sie in einem direkten Dialog mit einem Weisen stünden. In einer Art Dialog fangen Sie erst einmal an, sich mit diesem Gedanken anzufreunden. Ich will das an einem Beispiel illustrieren: Eine Frage, die mich gerade bewegt, ist, wie das Universum, wie ich es wahrnehme, aufgebaut ist. Nun stelle ich mir einfach vor, ich würde mit einem alten Weisen darüber philosophieren.
Ich: "Weiser Lehrer, wie ist das Universum, wie ich es wahrnehme, aufgebaut?"
Daraufhin versetze ich mich in die Rolle eines Weisen und denke mir eine Antwort aus, die eines Weisen Lehrers würdig sein könnte.
Lehrer: "Es ist nach Wichtigkeiten aufgebaut. dir wichtiges ist näher, unwichtigeres weiter fort von deiner Wahrnehmung."
Ich: "Nehmen alle Menschen das Universum auf diese Weise wahr?"
Wieder versetze ich mich in die Rolle des angesprochenen Lehrers um eine Antwort zu erhalten.
Lehrer: "Nein. Manche Menschen haben ihren Aufmerksamkeitsmittelpunkt weit außerhalb von sich oder orientieren sich nach anderen Maßstäben."
Und so weiter und so fort.
Das Spiel entwickelt früher oder später eine starke Eigendynamik und die Antworten des Lehrers werden immer klarer und auch weniger voraussagbar. Irgendwann ist der Kontakt zum Hohen Selbst auf diese Weise unkompliziert hergestellt. Dieser Kontakt wird auch durch das Üben der Merkaba-Meditation verstärkt, die wir Drunvalo Melchizedek zu verdanken haben. Der Kontakt zu seinem eigenen Hohen Selbst ist in der Merkaba-Meditation ein wichtiger Bestandteil zur Aktivierung des rotierenden Energiefeldes. Ich gehe allerdings nicht weiter auf diese Form der Meditation ein, dafür verweise ich dich auf Drunvalo Melchizedeks Bücher Flower of Life in denen er die Merkaba erklärt, auch wenn er dort immer wieder stark abhebt und längst nicht alles glaubhaft ist, was er so zu berichten meint.
Das Untere Selbst und das Hohe Selbst können jeweils Manakribbeln hervorrufen, wenn sie entsprechend richtig behandelt werden. Das Untere Selbst kann vor Freude ein Kribbeln hervorrufen, das von unten nach oben im Körper geht. Das Manakribbeln des Hohen Selbstes fällt wie ein Schauer herab, von oben nach unten. In schamanischen Sitzungen merke ich immer am Kribbeln während ich meine Verbündeten anrufe, ob ich Erfolg haben werde oder nicht. Der Erfolg hängt dabei sowohl von mir als auch der inneren Kooperationsbereitschaft des Klienten ab, die nicht immer gegeben ist. Manchmal ist das Mittlere Selbst des Klienten zwar der Meinung, dringend Hilfe zu benötigen, aber das Untere Selbst oder das Hohe Selbst sind anderer Ansicht. Dann ist es unwahrscheinlich, daß ich mit einer Sitzung irgendetwas bewirken kann.
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